Technische Probleme Quotenpause für das Erste „misslich“

Berlin (dpa) - Die technischen Schwierigkeiten bei der Ermittlung der TV-Einschaltquoten sind für das Erste ein Problem.

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„Natürlich ist es misslich, wenn wir keine Quoten haben, zumal ja gerade die Handball-EM im Vorabendprogramm gezeigt wird“, teilte eine Sprecherin der ARD-Programmdirektion in München auf Anfrage mit. „Das Preisraster kann also hier nicht bewertet werden.“

Die Preise für Werbespots werden nach dem Zuschauerzuspruch bemessen. Am Montag zeigte das Erste, das vor 20 Uhr Werbung ausstrahlen darf, das Handball-EM-Spiel Deutschland gegen Slowenien, das nach einer dramatischen Schlussphase 25:25 endete und wachsende Publikumsresonanz gehabt haben dürfte. Für das „Regelprogramm“ im Ersten habe der Quotenausfall jedoch keine Auswirkung, hieß es.

Die Quoten wurden laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) in Frankfurt zwar in den rund 5000 Testhaushalten der GfK-Fernsehforschung gemessen und wohl gespeichert, aber die Übermittlung klappe nicht. Eine reibungslose Datenübertragung sei vor Freitag nicht absehbar, teilte die AGF am Montag bereits mit.

Die anderen großen TV-Sender und ihre Werbezeitenvermarkter haben noch alles Griff. „Wir können derzeit keine andere Bewertung der Situation vornehmen als die AGF und hoffen, dass die eingeleiteten Maßnahmen den erwarteten Erfolg erbringen“, teilte eine Sprecherin der ProSiebenSat.1-Sendergruppe mit.

„Wir sind noch entspannt“, sagte eine Sprecherin des RTL-Werbezeitenvermarkters IP Deutschland. „Wenn sich an der angekündigten Ausfallzeit bis zum Ende der Woche nichts ändert und die Messdaten nachträglich in die Systeme einfließen, bleiben wir zuversichtlich.“

Auch das ZDF gab erstmal Entwarnung: Die Werbepreise würden jährlich zum 1. August für das Folgejahr veröffentlicht, sagte ein Sprecher. „Eine unterjährige Preisanpassung im Standardprogramm nehmen wir nicht vor. Anders als bei einem Sendeausfall hat der Ausfall der GfK-Messung keinen Einfluss auf die Werbepreise des ZDF.“