Senioren gehen auf die Barrikaden

Forchheim (dpa) - Ein Altenheim, das aussieht wie ein besetztes Haus: Im beschaulichen Forchheim in Bayern gehen die Bewohner des Katharinenspitals auf die Barrikaden, um sich gegen den Abriss ihres Zuhauses zu wehren.

Sie haben eine Demo organisiert, Protestbanner an die Balkone gehängt und auch eine Unterstützer-Gruppe auf Facebook gegründet. Auf den Bannern kritisieren sie die Pläne zum „Zwangsumzug“. „Wir sind Menschen, keine Ware“, steht auf einem anderen Protestplakat.

Die Stadt Forchheim dagegen versichert, es gebe keine andere Möglichkeit als den Abriss. Nach Angaben von Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU) entsprechen die Zimmer nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften. Sie seien zu klein. Ein Umbau sei aus statischen Gründen nicht möglich. „Das Gebäude muss weg, es kann nicht saniert werden.“

Wieder aufgebaut werden soll das Spital nicht als klassisches Alten- und Pflegeheim, sondern als Haus mit Appartements, in dem Hilfsbedürftige ambulant betreut werden. Die Senioren im Katharinenspital fürchten den Verlust ihrer Gemeinschaft, ihrer sozialen Kontakte und ihres gewohnten Umfeldes.