Spielbergs neuer Seriencoup „Falling Skies“

München (dpa) - Die amerikanische Stadt Boston liegt in Schutt und Asche, sämtliche Militärstützpunkte sind dem Erdboden gleich gemacht. Die Welt ist in der Hand feindlicher Aliens. Ein kleiner Trupp von Menschen hat sich um den Geschichtsprofessor Tom Mason geschart - gespielt von US-Schauspieler Noah Wyle.

Auf der Flucht vor den Außerirdischen müssen sie permanent um ihr Leben kämpfen. Die neue Science-Fiction-Serie „Falling Skies“ von Erfolgsproduzent Steven Spielberg beginnt dort, wo Blockbuster wie „Independence Day“ und „Krieg der Welten“ aufhören. Am Dienstagabend feierte sie in München ihre Deutschlandpremiere, am Freitag (20.15 Uhr) läuft die Pilotfolge beim Bezahlsender TNT Serie.

Auf dem roten Teppich auf dem Odeonsplatz erschien auch Hauptdarsteller Wyle. Bekannt aus der Arztserie „Emergency Room“ ist der 40-Jährige nun in die Rolle des unbeholfenen Action-Helden geschlüpft. Er habe damit seinen Sohn beeindrucken wollen, erzählt er. Aber auch die Arbeit mit Steven Spielberg und der Animationsfirma Dreamworks habe ihn gereizt. „Zum anderen das neue Genre mit einem sehr dynamischen, sehr physischen Charakter“, sagt Wyle.

Sein Filmcharakter, der Historiker Mason, führt einen Trupp überlebender Menschen an - darunter wehrlose „Zivilisten“ wie Kinder und alte Menschen, aber auch mutige „Kämpfer“. Schon zu Beginn zeichnet sich der erste Konflikt innerhalb der Gruppe ab. Während die Kämpfer ihr Leben riskieren, um für die Gruppe Nahrung und Munition zu beschaffen, tragen die anderen nur wenig zum Überleben bei.

„Das ist der Zwist, den mein Charakter mit sich austragen muss: Als Kämpfer sind sie für ihn ein störendes Hindernis. Gleichzeitig sind sie die größte Motivation, überhaupt die Waffen in die Hand zu nehmen“, erklärt Wyle seine Rolle. Da die Außerirdischen Masons Sohn Ben entführen, steht er jedoch vor der Entscheidung, weiterhin der Gruppe zu helfen oder seinen Sohn zu suchen.

„Falling Skies“ trägt unverkennbar die Handschrift von Steven Spielberg. Er unterteilt seine Aliens in die spinnenhaften, blitzschnellen und unberechenbaren „Skidders“ und die roboterartigen „Mechs“. Ihre Form und Animation erinnern stark an frühere Werke wie „Jurassic Park“ (1993) oder das Remake des Sci-Fi-Klassikers „Krieg der Welten“ (2005). Spielberg-Fans werden an der zehnteiligen ersten Staffel ihre Freude haben. Zwar ist die Geschichte nicht sonderlich neu, aber sie ist durchaus packend erzählt und vor allem aufwendig inszeniert.

Auch das Münchner Premierenpublikum zeigte sich von den ersten beiden Episoden überzeugt. Für die Vorstellung der düsteren Postapokalypse gab es Applaus.

Die Serie läuft in Deutschland beim Bezahlsender TNT Serie, der über verschiedene Pay-TV-Plattformen zu empfangen ist. Die Pilotfolge wird am Freitag (20.15 Uhr) ausgestrahlt, nur fünf Tage nach dem US-Start - und der verlief mit 5,9 Millionen Zuschauern äußerst vielversprechend. In Deutschland wird „Falling Skies“ von solchen Werten aber wohl noch längere Zeit weit entfernt sein - Pay-TV ist hierzulande beileibe kein Massenphänomen, und wann die Serie im Free-TV läuft - und wo - ist derzeit noch nicht bekannt.