Trend: Robbie Williams mit Live-Comeback im Kino
Der Film über Michael Jackson darf nur zwei Wochen laufen. Robbie Williams setzt auf eine Live-Übertragung statt Tournee.
Düsseldorf. Michael Jackson sorgt nach seinem Tod weiter für Furore - jenseits der Spekulationen, um seine Medikamentensucht. Denn der Vorverkauf für den Dokumentarfilm "This is it" über seine Konzert-Proben sprengt nach Angaben der Produktionsfirma Sony Rekorde, bevor er überhaupt angelaufen ist.
Nach Informationen aus verschiedenen Ländern zeichne sich ab, dass bisher noch kein Film so "lange vor seinem Kinostart einen solchen Ansturm ausgelöst hat", sagt Sony-Sprecherin Renate Till. Nicht einmal "Harry Potter" oder "Der Herr der Ringe" hätten mit diesem Vorverkauf mithalten können.
Ausverkauft ist der Film allerdings nicht, der vom 28. Oktober an nur 15 Tage in den Kinos gezeigt werden darf. Dabei wurden bereits am ersten Vorverkaufstag allein in Deutschland 32000 Tickets abgesetzt.
Der Geschäftsführer des Düsseldorfer UCI-Kinos, Stephan Rottels, sagt aber: "Es ist nicht vorstellbar, dass der Film ausverkauft ist. Denn ich kann ihn in den zwei Wochen so oft zeigen, wie ich möchte. Wenn es Bedarf gibt, dann sogar nachts um 1 Uhr."
Der Film über Michael Jackson, zusammengestellt von Regisseur und Choreograf Kenny Ortega, zeigt die Proben zur ausverkauften Londoner Konzertserie, die Jackson im Sommer starten wollte. "Der Film umfasst die Monate von April bis Juni 2009 und setzt sich aus mehr als hundert Stunden Filmmaterial zusammen", sagt Till.
Kritik von Kinobetreibern gibt es an der strikt begrenzten Laufzeit des Films, denn das reduziert die Einnahmemöglichkeiten. "So etwas habe ich noch bei keinem Film erlebt. Wir freuen uns, wenn ein Film lange läuft", sagt Kino-Geschäftsführer Rottels. "Ich halte das für eine Marketing-Strategie und vermute, dass durch die Angebotsverknappung die Nachfrage erhöht werden soll." Zudem könnte so der spätere DVD-Verkauf angekurbelt werden.
Dem widerspricht Sony. "Die Laufzeit ist begrenzt, weil dieser Film wie ein Konzert behandelt wird. Man will den Fans rund um die Welt die Möglichkeit geben, die letzten Aufnahmen ihres Idols gemeinsam zu erleben", so Renate Till.
Neben Michael Jackson kommt auch Robbie Williams auf die Leinwand. Er könnte damit ein Zukunftsmodell für reisemüde Stars kreieren. Denn sein binnen Minuten ausverkauftes London-Konzert lässt er live in 200 Kinos übertragen. Es ist auch das einzige Konzert des britischen Stars.
Karten für die Kinoübertragung am 20. Oktober gibt es aber erst ab Freitag. "Die Nachfrage ist dennoch schon riesig. Und sie ist deutlich größer als die nach Jackson", sagt Rottels. "Gestern gab es wieder so viele Anrufe, dass ich mit ans Kartentelefon musste. Eine Frau rief sogar aus Nürnberg an."
Die Strategie, wonach der publikumsscheue Popstar offenbar mit wenig Konzert-Mühe viel Geld machen will, geht auf.