Geständnis am Tresen: Mann soll Freundin totgetreten haben
Dortmund (dpa). Dem Wirt seiner Stammkneipe gestand er die grausame Tat: Mit 70 Tritten und Schlägen soll ein Mann aus Hamm seine Freundin getötet haben. Seit Mittwoch muss sich der 40-Jährige wegen Totschlags vor dem Dortmunder Schwurgericht verantworten.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte die Frau Anfang Januar dieses Jahres bei einem Streit in deren Hammer Wohnung so brutal geschlagen und getreten haben, dass sie wenig später an ihrem eigenen Blut erstickte. Auf Anraten des Wirtes hatte sich der Mann damals bei der Polizei gestellt und die Beamten zur Leiche geführt.
In einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung räumte der 40-Jährige vor Gericht ein, dass es damals zwischen ihm und seiner Partnerin zu einem heftigen Streit gekommen sei. An den weiteren Verlauf des Abends habe er aber so gut wie keine Erinnerung mehr.
Im Blut des Opfers war bei der Obduktion ein Alkoholwert von rund drei Promille festgestellt worden. Die Frau hatte bei den rund 70 Schlägen und Tritten auf ihren Körper unter anderem einen Bruch des Nasenbeines und des Kehlkopfes erlitten. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der 40-Jährige am Tatabend erstmals von Trennungsabsichten seiner Freundin erfahren hatte. Beide hatten sich wegen ihrer Alkoholabhängigkeit bereits mehreren Therapien und Entgiftungen unterzogen - zuletzt Ende 2011.
Bei einem dieser Klinikaufenthalte soll die Frau schließlich einen anderen Mann kennengelernt haben.