Knöllchenstreit Gewaltausbruch gegen Polizisten in Düren: Verdächtige wieder frei

Düren. Einer der Männer, die am Samstag in Düren zehn Polizisten zum Teil schwer verletzt hatten, gehört nach Informationen unserer Zeitung zu den Kurden, die am Wochenende zuvor ein Bezirksligaspiel in Jülich-Welldorf überfallen hatten.

Die Aachener Staatsanwaltschaft wollte diese Information am Montag nicht kommentieren. Der 28 Jahre alte Deutsche mit türkischen Wurzeln ist auf der Flucht.

Derweil sind einer seiner Brüder (27) und sein 46 Jahre alter Vater, die nach dem Angriff am Samstag vorübergehend festgenommen worden waren, wieder frei. Ein Amtsrichter habe es abgelehnt, einen Haftbefehl gegen die Männer auszustellen, sagte Oberstaatsanwalt Wilhelm Muckel. Gegen diese Entscheidung habe die Staatsanwaltschaft Beschwerde eingelegt.

Am Montag wurden weitere Einzelheiten des Tatablaufs am Samstagmittag bekannt. Demnach konnten die vier Söhne des zunächst von der Polizei überwältigten 46-Jährigen am Samstag in kürzester Zeit unter erheblicher Anwendung von Gewalt zehn Polizisten verletzen. Die Beamten seien auf eine derartige Gewalteskalation einfach nicht vorbereitet gewesen, sagte Muckel. Der Vater und ein 27-jähriger Sohn waren vorübergehend festgenommen. Gegen die anderen beiden Söhne, 15 und 22 Jahre alt, werde nicht ermittelt.

Die türkischen Wurzeln der Familie tragen zum Verständnis des Tatablaufs bei. Derartige Angriffe auf Einsatzkräfte würden „überwiegend von Männern mit muslimischem Hintergrund verübt“, sagte am Montag der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Arnold Plickert, im Gespräch mit unserer Zeitung. Was in Düren geschehen ist, „kennen wir aus einzelnen Stadtteilen vieler Großstädte in ganz Deutschland“. Schon wegen kleinster Konflikte würden rasend schnell ganze Familienclans zum Ort des Geschehens kommen und es den Einsatzkräften erheblich erschweren, ihrer Arbeit nachzugehen.

Fast immer kämen diese Täter aus muslimisch geprägten Ländern, „in denen die Polizei erheblich autoritärer auftritt als in Deutschland“, sagte Plickert. Problematisch seien in der Regel nur Menschen, „die in Deutschland nicht integriert sind“. Insofern würden Polizisten und andere Einsatzkräfte „nun die Ergebnisse einer verfehlten Integrationspolitik ausbaden“.