Gewitter kühlen Deutschland herunter

Leipzig/Berlin (dpa) - Heftige Gewitter haben weite Teile Deutschlands binnen weniger Stunden kräftig abgekühlt. Schlagartig brachten sie von Freitag auf Samstag etwa zehn Grad niedrigere Temperaturen und dazu Unfälle und schwere Schäden etwa durch Blitzeinschläge.

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Im Großraum Stuttgart regnete es nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) so stark wie in den vergangenen fünf bis zehn Jahren nicht mehr.

Mit Gewittern geht es auch in den nächsten Tagen weiter: Vor allem die Mitte des Landes soll es treffen. Dabei gehen die Temperaturen am Sonntag örtlich auf bis zu 14 Grad zurück, wie der DWD in Offenbach vorhersagte.

In Ostdeutschland führte der Starkregen vielfach zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. In Sachsen überschlug sich auf der A4 bei Zwickau ein Auto wegen Aquaplanings: ein 47-Jähriger starb, seine Frau (43) und seine Tochter (17) wurden als Mitfahrer schwer verletzt. Der Mann war nach ersten Angaben zu schnell unterwegs.

Im Süden Sachsen-Anhalts zerstörten abgeknickte Äste Oberleitungen. Mehrere Blitze schlugen in Dächer und auf Felder ein. Im Landkreis Börde brannten vermutlich wegen eines eingeschlagenen Blitzes rund 1000 Strohballen - die Feuerwehr ließ in der Nacht das riesige Feuer bei Zobbenitz kontrolliert abbrennen.

Im Erzgebirgskreis wurde ein 19 Jahre alter Feuerwehrmann verletzt, als er den Brand eines Dachstuhls in Gelenau löschen wollte. Ein Blitz war zuvor in das Haus eingeschlagen. Herabfallende Dachteile trafen den jungen Mann.

In Baden-Württemberg setzten Blitze Dächer in Brand und verursachten teils Schäden in sechsstelliger Höhe. Zwei Menschen wurden verletzt. Über die Region Stuttgart zog ein heftiger Sturm: Wasser flutete Keller, Bäume knickten um und Äste flogen umher. In einer Stunde fiel mehr Regen als sonst im ganzen Monat, wie Polizei, Feuerwehren und der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilten.

In mehreren Städten und Gemeinden in den Regionen Oberschwaben und Rhein-Neckar brannten seit Freitagnachmittag Dächer durch Blitzeinschläge. Eine Frau wurde in Laupheim bei Biberach durch einen Stromschlag verletzt, weil sie ihre Hand am Fenster hatte, als der Blitz einschlug.

Auch in Teilen Bayerns entwickelten sich im Laufe des Freitags Gewitter. Laut Polizei hielten sich die Schäden aber in Grenzen. Mit den Unwettern fielen die Temperaturen rapide: In München waren am Nachmittag noch über 30 Grad registriert worden - abends waren es noch um die 20. Am 7. August war in Kitzingen der deutsche Rekord von 40,3 Grad registriert worden.

Auch am Montag und Dienstag zieht sich noch ein breiter Regenstreifen quer über Deutschland. Lediglich im Südwesten und Nordosten bleibt es trocken. Am Mittwoch schwächt sich der Regen etwas ab. Ob dann die Temperaturen aber wieder in die Höhe schnellen? Die Meteorologen sind sich noch nicht sicher. Fest stehe nur: „Die große Hitze haben wir jetzt erst einmal überstanden.“