Falsch deklarierter Container Grillkohle verursachte wohl Brand auf Containerschiff

Hamburg · Der schwere Brand auf dem Containerschiff „Yantian Express“ vor einem Jahr ist vermutlich durch einen Container mit Grillkohle ausgelöst worden. Der war falsch deklariert worden.

Statt Kokosnuss-Pellets wurden Pflanzenkohle in einem Container auf dem Containerschiff „Yantian Express“ transportiert. Ein fataler Fehler, der zu einem schweren Brand führte.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der schwere Brand auf dem Containerschiff „Yantian Express“ vor einem Jahr ist vermutlich durch einen Container mit Grillkohle ausgelöst worden. Dieser sei wohl falsch deklariert gewesen, geht aus dem Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) hervor, der im Internet veröffentlicht wurde. Danach hätten in dem Container eigentlich Kokosnuss-Pellets sein müssen, es war aber Pflanzenkohle auf der Basis von Kokosnüssen, vergleichbar mit Holzkohle. Die würfelförmigen Stücke werden beim Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) verwendet, können aber auch zum Grillen eingesetzt werden.

Wird die Pflanzenkohle in größeren Mengen transportiert, kann sie sich bei einer Temperatur von weniger als 50 Grad entzünden und brennt dann ohne größere Flammenentwicklung. Die Hitze des brennenden Containers entzündete wiederum vermutlich andere, die zum Beispiel Babykleidung sowie Einkaufstaschen aus Plastik enthielten. Der Container mit 22 Tonnen Pflanzenkohle war in Vietnam an Bord gekommen, doch konnte die BSU keine weiteren Informationen zu den näheren Umständen ermitteln.

Das 320 Meter lange Hapag-Lloyd-Schiff „Yantian Express“ mit einem Ladevermögen von rund 7500 Standardcontainern (TEU) war Anfang Januar 2019 auf dem Atlantik auf dem Weg nach Kanada in Brand geraten. Wegen ungünstiger Wind- und Wetterbedingungen zog sich der Brand über etliche Tage hin. 662 Container und ihre Ladung wurden beschädigt, 320 davon sind komplett verloren. Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt. Eine Schadensumme steht noch nicht fest. Das Schiff ist mittlerweile repariert und fährt wieder im Liniendienst.

(dpa)