NRW Groschek freut sich über Vorfahrt für Ausbau der Verkehrswege

Düsseldorf lobt die Planung des Bundes. 13,7 Milliarden Euro kommen aus Berlin für Straßen in NRW. Deutlich mehr Geld fließt in den Rhein-Ruhr-Express.

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Düsseldorf. Ungewohnte Töne aus Düsseldorf: NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) lobt Alexander Dobrindt (CSU), seinen Amtskollegen auf Bundesebene, über den grünen Klee. Anlass dazu bietet der jüngste Fassung des Bundesverkehrswegeplans, der auflistet, wie Deutschland seine Straßen, Schienen und Wasserwege bis 2030 saniert und ausbaut.

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„Das ist der beste Plan, der je für NRW aufgelegt wurde“, schwärmte Groschek am Donnerstag in der NRW-Staatskanzlei. Dobrindt habe eingesehen, dass mehr Geld aus Berlin nach Düsseldorf gehen müsse. Im Vergleich zum ersten Entwurf fließen nun 13,7 statt 12,9 Milliarden Euro in die Straßen an Rhein und Ruhr. Das Zahlenwerk soll noch vor der Sommerpause vom Bundeskabinett beschlossen werden.

Konkret geht es um Projekte, für die ein vordringlicher Bedarf besteht. Das gilt zum Beispiel für den sechsspurigen Ausbau der A 52 zwischen den Autobahnkreuzen Mönchengladbach und Neersen. „Damit wird ein Engpass rund um Mönchengladbach beseitigt, der auch den Fußball-Fans dient, die zu den Borussia-Spielen in den Nordpark fahren wollen“, so Groschek.

Die Finanzierung des Ausbaus sei zwar gesichert, sagte der Minister. Wann das Projekt umgesetzt wird, sei wegen der aufwendigen Genehmigungsverfahren aber nicht klar. Das gilt auch für eine neue Rheinbrücke, die die Kreuze Köln-Godorf und Köln-Lind verbinden soll. Oder für den Ausbau der A 44 zwischen Dortmund/Unna und Unna-Ost oder der A 565 zwischen Bonn-Hardtberg und Bonn-Nord.

Als „ganz großes Sorgenkind“ bezeichnete Groschek den Kölner Hauptbahnhof. Schlechte Anbindung, viele Staus, kaum Platz für Güterzüge. „Keine andere Millionenstadt Deutschlands hat ein solches Provisorium im Bahnverkehr“, sagte der Minister. In und um Köln müssten mehr Gleisanlagen gebaut werden. Es gelte, die Zweiteilung zwischen Hauptbahnhof und Bahnhof Deutz zu überwinden. Wie das konkret aussehen soll, konnte Groschek aber nicht sagen, obwohl dort laut Bundesverkehrswegeplan sogar die oberste Kategorie „Vordringlicher Bedarf — Engpassbeseitigung“ besteht.

Deutlich besser sieht es beim Prestigeobjekt Rhein-Ruhr-Express (RRX) aus, der den Bahnpendlern zwischen Köln und Dortmund das Leben demnächst erleichtern soll (siehe Grafik). Der Bund investiert 2,5 statt 1,8 Milliarden Euro. Mit dem zusätzlichen Geld werden unter anderem zwei weitere Gleise zwischen Düsseldorf-Kalkum und Duisburg gebaut. Da es sich um einen Neubau handelt, gelten für die Anwohner die höchsten Ansprüche der Lärmvorsorge. Mit Blick auf mögliche Platzprobleme beim Gleisneubau in Angermund hieß es vom Minister: „Wo kein Platz ist, wird der Platz geschaffen.“

Teil der neuen RRX-Planung ist, dass es in Düsseldorf-Benrath eine Haltestelle geben wird. Bis alle sechs RRX-Linien voll in Betrieb sind, werden aber vermutlich noch zehn bis 15 Jahre vergehen. Die ersten Züge sollen ab 2019 rollen. Gebaut werden sie von Siemens in den Werken Krefeld und Wien. Der Münchner Konzern hatte im vergangenen Jahr den Auftrag erhalten, 82 Züge zu bauen und die Fahrzeuge 32 Jahre zu warten. Gesamtwert des Auftrags: mehr als 1,7 Milliarden Euro.

Wie viel Geld Berlin bis 2030 in die Schienenstrecken in NRW steckt, ist unklar. Grund: Die Planungen laufen projektbezogen über die Bundesländer-Grenzen hinweg. Anders bei den Wasserwegen: NRW erhält gut eine Milliarde Euro. Damit werden unter anderem der Wesel-Datteln und der Datteln-Hamm-Kanal ausgebaut.