Flughafen Köln/Bonn Große Sicherheitslücken bei Passagierkontrollen am Flughafen

Sie sollen Bombenteile und Sprengstoff erkennen. Doch sind die Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma am Airport Köln/Bonn dafür ausreichend ausgebildet?

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Köln (dpa). Die Kontrolleure am Flughafen Köln/Bonn sind einem Medienbericht zufolge nicht ausreichend geschult, um Bomben und Sprengstoff im Gepäck zu erkennen. Das hat am Freitag der WDR berichtet und verweist dabei auf eine Bestätigung des zuständigen Sicherheitsunternehmens. Nicht einmal die Hälfte der Mitarbeiter könne moderne Zünder oder Sprengstoffe auf den Bildschirmen der Überwachungsgeräte zuverlässig erkennen, heißt es in dem Bericht.

Das Unternehmen selbst erklärte auf dpa-Anfrage, die Passagierkontrollen am Köln/Bonner Airport seien sicher. Hohe Standards würden fortlaufend an aktuelle Anforderungen angepasst.

Auch die Bundespolizei verwies in einer schriftlichen Stellungnahme auf sichere Kontrollen: Bei der Aus- und Fortbildung der Luftsicherheitsassistenten würden die „national und damit vom Bundesministerium des Innern verbindlichen Standards und Vorschriften eingehalten“. Das gelte für Schulungsinhalte als auch für die Geräte.

Laut WDR hatte die Sicherheitsfirma jedoch Kritik an der Bundespolizei geübt: Aufgrund eines veralteten Computerprogramms der Behörde würden die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma nicht ausreichend geschult.

Bei einer Überprüfung durch die EU waren am Flughafen Köln/Bonn erst im Februar Mitarbeiter in der Passagierkontrolle durchgefallen: Prüfern war es mehrfach gelungen, Waffen oder Zubehörteile für eine mögliche Bombe am Personal vorbei zu schmuggeln.

Die Bundespolizei trägt die Verantwortung für die Aufsicht über die Kontrollen an deutschen Flughäfen. Für die Durchführung hat der Bund aber vielerorts private Sicherheitsdienstleister engagiert.

Gewerkschafter werfen den Sicherheitsbehörden seit langem vor, auf Kosten der Sicherheit zu sparen. Sie fordern, dass die Kontrollen an Flughäfen wieder durch Beschäftigte der Bundespolizei wahrgenommen werden. Deutschlandweit stehen weniger als 600 Bundespolizisten rund 9 000 Mitarbeitern privater Unternehmen gegenüber.