Großfeuer setzt Asbeststaub frei - Aufräumen in Duisburg
Nach dem Brand einer Lagerhalle in Duisburg kommt die böse Überraschung. Der Ruß enthält gefährlichen Asbeststaub. Feuerwehr und Spezialisten sind das ganze Wochenende mit der Reinigung beschäftigt.
Duisburg (dpa) - Ein Großbrand hat Teile von Duisburg mit
gefährlichem Asbeststaub überzogen. Die Polizei sperrte daraufhin am
Samstag im Umkreis von 500 Metern Straßen und Parkplätze stundenlang
ab. An einer provisorischen Schleuse zum betroffenen Gewerbegebiet
spritzen Feuerwehrleute rund 700 Fahrzeuge mit Wasser ab. Messungen
hatten ergeben, dass der in den frühen Morgenstunden niedergegangene
Ruß Asbeststaub enthält. Am Sonntag suchten 50 Reinigungsspezialisten
einer Firma das Areal ab. Die Mitarbeiter sollen asbestverseuchte
Trümmer entsorgen und den Boden reinigen, sagte ein Polizeisprecher.
Solange die Reinigungsmaßnahmen andauern, sollten Menschen in dem
betroffenen Gebiet ihre Schuhe nach dem Aufenthalt im Freien
sicherheitshalber sorgfältig reinigen, empfahl die Stadt Duisburg auf
ihrer Internetseite zur Situation am Sonntag. „Eine Gefährdung durch
Aufnahme über die Luft ist nach wie vor ausgeschlossen“, hieß es.
Die Feuerwehr spritzte am Samstag auch Straßen und Fußwege im Umkreis
der ausgebrannten Lagerhalle ab, um den Asbeststaub wegzuspülen. Es
handelt sich nach Erkenntnissen der Stadt um feinfaseriges Asbest,
das in kleinen Stücken verwirbelt worden sei. Solange diese Stücke
nicht berührt oder bewegt würden, bestehe keine Gefahr. In dem
betroffenen Gebiet gibt es 340 Wohnungen und 60 Gewerbebetriebe,
außerdem ein Einkaufszentrum, einen Kindergarten, eine Sporthalle,
einen öffentlicher Bolzplatz sowie Schrebergärten.
Das Feuer in der Lagerhalle war in der Nacht zu Samstag ausgebrochen.
Nach Angaben der Polizei schlugen die Flammen meterhoch aus der
Halle, Verpuffungen waren zu hören. Eine Rauchwolke sei über den
Rhein bis zur Innenstadt gezogen. Ein Brandsachverständiger
untersuchte am Sonntag, warum das Feuer in der Halle ausbrach.
Nach ersten Messungen der Feuerwehr hatte die Polizei am Samstag
zunächst angenommen, dass keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung
bestehe. Nachdem der Brand gelöscht war, entdeckten Fachleute von
Feuerwehr und Umweltamt den Asbest im Hallendach. Erneute Messungen
hätten dann im niedergegangenen Ruß Asbeststaub nachgewiesen. In der
Halle waren ein Reptilienhandel, eine Computerfirma, ein
Lebensmittelhandel und eine Kunststofffirma untergebracht.