Großrazzia in Solinger Swingerclub "Beverly"
Unterburg (RGA). Schlag gegen die organisierte Kriminalität, es geht um den dringenden Verdacht von Vergewaltigung, Prostitution, Unterschlagung und Betrug: Am Dienstagabend kam es im Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren unter anderem gegen einen Düsseldorfer zu einer Groß-Razzia durch Staatsanwaltschaft und Polizei im Unterburger Swinger-Club „Beverly“.
Gegen 20 Uhr umstellten rund 40 Beamte der Einsatzhundertschaft Wuppertal sowie fast ebenso viele Kriminalbeamte aus Düsseldorf und Wuppertal den zu diesem Zeitpunkt bereits gut besuchten Swinger-Club an der Eschbachstraße in Unterburg. Federführend in diesem Ermittlungsverfahren ist die Staatsanwaltschaft Düsseldorf zusammen mit der Abteilung „Organisierte Kriminalität“ der Düsseldorfer Polizei.
Staatsanwalt Stefan Willkomm hatte gleich zwei Durchsuchungsbefehle mitgebracht: Einen für die Räume des Etablissements, einen weiteren für zwei angrenzende Privatwohnungen, unter anderem die des Geschäftsführers. „Die Durchsuchung richtet sich aber nicht gegen die Betreiberin oder den Geschäftsführer oder gegen andere Angestellte, sondern wir suchen hier mögliche Beweise und Unterlagen zur Erhärtung der Vorwürfe gegen einen Düsseldorfer Haupttäter“, betonte ausdrücklich Düsseldorfs Polizeisprecher Andreas Czogalla auf Anfrage unserer Zeitung.
Einzelheiten zu dem Ermittlungsverfahren wollten aber weder der Polizeisprecher noch Staatsanwalt Stefan Willkomm nennen. Nur so viel: Es gehe um den Verdacht schwerer Straftaten und man hoffe, belastendes Beweismaterial zu finden. Man werde erst heute öffentlich dazu Stellung nehmen.
Nach Informationen des Remscheider General-Anzeigers war jedoch Dienstagabend nicht nur Unterburg Ziel der Ermittler, sondern es gab auch Durchsuchungen von Etablissements und Privatwohnungen im Ruhrgebiet, darunter in Bochum und in Essen.
Im Unterburger „Beverly“ wurde jedenfalls die „Motto-Bi-Party“ jäh unterbrochen. In kleinen Gruppen wurden nicht nur die Personalien der rund 40 Gäste des Swinger-Clubs aus ganz Nordrhein-Westfalen, aber auch aus Bulgarien und Serbien von der Polizei aufgenommen, sondern auch deren Mitbringsel und sogar teilweise deren Autos durchsucht. Auch die Mitarbeiter mussten diese Prozedur über sich ergehen lassen, ehe die eigentlichen Durchsuchungen der verschachtelten Räume begannen. Die Kripobeamten waren gut vorbereitet und hatten dafür sogar eigens einen „Handwerker“ der Kriminaltechnik mitgebracht, der mit einer Akku-Flex Schlösser, Türen und Behältnisse öffnete.
Die Betreiber des „Beverly“ hielten die Durchsuchung für „absolut unangemessen“.