Haftbefehl gegen mutmaßlichen Al-Kaida-Kämpfer aus Wuppertal

Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof (BGH) hat einen Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen deutschen Al-Kaida-Kämpfer erlassen. Der 24-Jährige Emrah E. aus Wuppertal war am Dienstag dem Ermittlungsrichter in Karlsruhe vorgeführt worden.

Ihm wird vorgeworfen, sich im Mai 2010 im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan dem Terrornetz Al Kaida angeschlossen zu haben. Sein Ziel sei gewesen, mit Gewalt einen Gottesstaat durchzusetzen.

Emrah E. wurde seit November 2010 gesucht und war am 10. Juni in Tansania festgenommen worden. Dort hatte ihn das Konsulat betreut. Am 18. Juni wurde er dann abgeschoben und auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen.

Die Ermittler gehen davon aus, dass er eine Waffenausbildung durchlaufen hat. Er sollte für die Terrorgruppe Geld für Waffen und Munition sowie für Selbstmordattentäter beschaffen. Eine weitere Aufgabe sei gewesen, neue Kämpfer anzuwerben. Anfang 2011 ist er nach bislang vorliegenden Erkenntnissen nach Somalia und später weiter nach Kenia und Tansania gereist.

Nach Angaben ausländischer Medien wird er mit einem Anschlag auf ein Einkaufszentrum in Nairobi Ende Mai in Verbindung gebracht, bei dem mehrere Dutzend Menschen verletzt wurden. Davon ist in der Mitteilung der Bundesanwaltschaft aber keine Rede.