Handschuhe reichen nicht - Fellkragen und Overknees als Hingucker
Wiesbaden (dpa/tmn) - Sobald die Temperaturen sinken, werden Handschuhe, Mütze und Schal herausgesucht. Aber die reichen nicht immer. Wie toll, wenn die Mode da einmal sich dem Wetter anpasst - und in diesem Jahr auch Bandeaus, Fellkragen und Overknees zum Trend erhebt.
Sobald draußen die bunten Herbstblätter durch die Luft treiben und zum Spaziergang einladen, muss man sich wieder wappnen: Mütze, Schal, Handschuhe. Manchmal erkennt man vor lauter Accessoires kaum noch die Trägerin. Doch Katharina Starlay, Modedesignerin und Imageberaterin aus Wiesbaden, sagt: „Generell sollten Sie sich klarmachen, dass Schals, Tücher oder auch Hüte dem Gesicht einen attraktiven Rahmen geben“. Sie vergleicht das mit einem Bild: „Der Rahmen setzt es in Szene.“ Aber natürlich halten die Accessoires in erster Linie warm. Hier sind die Trends:
Für den Kopf: „Kleine Mützen aus Jerseystoff, sogenannte Beanies, sind nach wie vor der Renner für den sportlich-eleganten Auftritt im Winter“, sagt Sonja Grau, Personal Shopperin aus Ulm. Modebewusste planen die Beanies als Bestandteil ihres Looks mit ein und ziehen diese auch in Innenräumen nicht aus, ergänzt Starlay. Das schlagen auch die Designer vor: Cinque zeigt eine Blazerkombi mit Mütze.
Die Modeberaterin Britt Kiefer aus Hamburg hat weitere Trends für Kopfbedeckungen ausgemacht: „Baseballcaps aus den 90er Jahren sind schwer angesagt“, sagt sie. Wer auf den Retrolook steht, der greift laut Starlay auch zu Stirnbändern oder Kopfteilen, wie sie in den 80er Jahren hießen. Kein Pardon kennt die Beraterin bei Ohrenwärmern: „Die sehen an niemandem und zu keiner Zeit gut aus“, sagt sie. Grau sieht das nicht so streng: „Ohrenwärmer gehören eben zu den Klassikern der Kopfbedeckung für diejenigen, die keine Mützen mögen.“
Für den Hals: Die Expertinnen sind sich einig, dass der „Loop“, auch Schlauch- oder Röhrenschal genannt, nach wie vor sehr beliebt ist. Auf dem Vormarsch sind aber auch wieder breite Schals mit zwei Enden - „welche zusätzlich als Stola oder kleines Cape genutzt werden können, je nachdem zu welchem Anlass“, sagt Grau.
Für die Hände: Lederhandschuhe sind unschlagbar, wenn es um ein damenhaftes Aussehen im Winter geht, findet Starlay. „Es gibt hierfür keine echte Alternative.“ Grau hat aber auch den Trend zu Fäustlingen ausgemacht: „Neben Handschuhen mit den unterschiedlichsten Details wie Nieten, Steinchen und Strickapplikationen werden modische Fäustlinge wieder Einzug in die Modewelt halten“, prophezeit sie.
Füße und Beine: „Overknees sind der absolute Renner“, sagt Kiefer. Die Strümpfe, wie sie Falke etwa hat, reichen über das Knie, und schauen etwa aus dem Stiefelschaft heraus. „Nicht selten werden die Farben neben Schwarz, Grau, Braun und Beige schön auffallend sein - wie Orange, Rot, Grün, Blau oder auch Beerenfarben“, sagt die Modeberaterin. Dasselbe gilt für dicke Strumpfhosen.
Farben: Neben den Herbstwaldfarben dominiert die Kombination Schwarz und Weiß laut Zarnic in dieser Saison. „Daneben ist ein sattes Rot, Royalblau oder Jägergrün bei Mützen, Schals und Handschuhen angesagt.“ Die Hersteller mischen die Farben auch gerne - Bijou Brigitte etwa Grau mit Pink, Grün, Blau, Lila und Weiß. United Colours of Benetton hat einen Schal in den Farben eines eher nebeligen Herbstwaldes - Tannengrün mit stumpfem Organe und Rot.
Trendmaterial: „Fell oder Fellimitate sind in der kommenden Herbst- und Wintersaison topaktuell“, berichtet Grau. Viele Hersteller wie Seeberger oder Comma setzen das Material - künstlich oder echt - vielseitig ein: Es gibt Fellkappen und -mützen, am Mantel anknüpfbare Fellkragen. Fell wird als Applikationen auch auf Handschuhe oder an Stulpen genäht. „Es schlägt die perfekte Brücke zum sportlich-eleganten Outfit und ist neben Mohair und Angora das angesagte Material des kommenden Winters“, sagt Kiefer. Und das Schöne an diesem kuscheligen Trend: Als künstliches Imitat sieht es ebenso elegant aus wie im tierischen Original. So schont man den Geldbeutel und trägt zum Tierschutz bei.