Haute Couture in Paris - Galliano-„freie“ Dior-Schau

Paris (dpa) - Der Reigen der Präsentationen ist gestartet: Seit Montag (4. Juli) laufen die Haute-Couture-Schauen für Herbst und Winter 2011/12 in Paris. Bei Dior gab es erstmals eine völlig Galliano-„freie“ Schau.

Die Pariser Haute-Couture-Schauen stehen in dieser Saison auch im Zeichen neuer Namen. Denn neben den großen Traditionshäusern wie Chanel oder Dior, die seit Jahrzehnten die Hohe Schneiderkunst pflegen, sind Newcomer wie die junge Holländerin Iris van Herpen oder der Italiener Giambattista Valli als Gastmitglieder geladen.

Valli machte schon mit fein gearbeitetem Prêt-à-Porter von sich reden. Er könnte mit seiner jungen, spielerischen Mode Frische in die Couture bringen. Einer der „Neuen“ ist zugleich ein Altmeister: Der Tunesier Azzedine Alaïa, in den 80er und 90er Jahren eine Modelegende, hat seit vielen Jahren kein solches Defilee mehr inszeniert. Nach wie vor gilt er jedoch als einer der besten Schneider der Welt.

Das Haus Christian Dior stand am Starttag auf dem Programm. Das Handwerk stimmte, an Ideen mangelte es nicht, doch der rote Faden fehlte in dem kunterbunten Kleidermix. Es war die erste Couture-Kollektion, die - nach dem spektakulären Rausschmiss von John Galliano im vergangenen Januar - ganz ohne Kreativchef realisiert worden war.

Unter der Ägide von Bill Gaytten, der zur Zeit das Atelier koordiniert und vor kurzem zum Chefdesigner der Marke Galliano ernannt wurde, entstanden surreal wirkende Entwürfe mit architektonisch anmutenden Stofflagen, Kreisen, Quadraten, Blütenkelchen und teils psychedelischen Mustern. Neonfarben und Harlekin-Elemente erinnerten ein wenig an einen Zirkus im Stil des Künstlers Alexander Calder.

Alaïa wiederum soll mit seiner Schau am Donnerstag (7. Juli) die exklusiven Präsentationen abschließen. Am selben Tag zeigen ausgewählte Schmuckhäuser ebenfalls ihre Kreationen.