Heino bekommt den Karl-Valentin-Orden

München (dpa) - Die Münchner Faschingsgesellschaft Narhalla verleiht am Freitag (30.1.) den Karl-Valentin-Orden an den Sänger Heino (76). Die Wahl des 43. Preisträgers rief in der Kabarett-Szene Spott hervor.

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Mit einem Protestschreiben im Namen Valentins kritisierten etwa Alfons Schweiggert, Gründer der Karl-Valentin-Gesellschaft, und Ottfried Fischer die Vergabe: „Bin ich ein Narr? Holt mich da raus!“, habe Valentin am Rande einer himmlischen Orchesterprobe geseufzt, schrieb Fischer, der Valentin nun „im Dschungelcamp der Münchner Narrhalla“ sieht. Schweiggert wetterte, der Orden gehe oft an Leute, „die mit Valentin nix am Hut haben, oft nicht einmal mit Humor“.

Bereits in vergangenen Jahren stieß die Verleihung des Ordens an die Klitschko-Brüder, an Schauspieler Til Schweiger oder Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bei Verehrern von Karl Valentin auf Unverständnis. Die Narrhalla lobte Heino dagegen als „Deutschlands größten Barden und bekanntesten Sänger“ und sprach ihm einen „sehr feinen Sinn für Humor“ zu. Heino („Schwarzbraun ist die Haselnuss“, „Blau blüht der Enzian“) ist zurzeit auch Juror der RTL-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“.

Und Heino selbst? Der sagte laut „Süddeutscher Zeitung“ von Mitte November: „Das ist sensationell für einen Rheinländer, einen bayerischen Orden zu bekommen, und dann noch den Valentin-Orden. Der war ja ein ganz verrückter Kerl. Das macht mich schon ein bisschen stolz.“ In früheren Jahren bekamen den Orden beispielsweise auch Loriot, Thomas Gottschalk oder Hape Kerkeling, aber auch Politiker wie Helmut Kohl und Edmund Stoiber.

Die Narrhalla verleiht den Orden seit 1973. Der in München geborene Komiker Karl Valentin (1882-1948) ist berühmt für seinen bisweilen anarchischen Witz („Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen“).