Heißestes Pfingsten seit 50 Jahren
Offenbach (dpa) - Heiße Luft aus der Sahara treibt die Temperaturen in Deutschland zu Pfingsten bis auf rekordverdächtige 37 Grad. Damit stehe das heißeste Pfingstfest seit über 50 Jahren bevor, sagte Meteorologin Anna Wieczorek vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach.
Die höchsten Temperaturen werde es am Montag im Süden und entlang des Rheins geben. Die gefühlten Temperaturen steigen nach Modellrechnungen sogar bis auf 40 Grad. Deshalb werde der DWD zum ersten Mal in diesem Jahr sein Hitzewarnsystem aktivieren, sagte Wieczorek.
Nicht nur die große Hitze selbst, sondern auch der schnelle Temperaturanstieg sei für den menschlichen Organismus problematisch. Zeit zum Anpassen habe es nämlich kaum gegeben: „Bis zum Donnerstag hatten wir nur Tageshöchsttemperaturen von teilweise knapp über 20 Grad. In nur zwei bis drei Tagen steigen die Tagesmaxima um rund 10 bis 15 Grad an!“, sagte Wieczorek.
Gleichzeitig brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, so dass auch die UV-Belastung und damit die Sonnenbrandgefahr steigt. Für Sonntag sagte der DWD eine sehr hohe Belastung für den Süden und hohe Belastung für den größten restlichen Teil Deutschlands voraus. Saharastaub, der mit der Südströmung Deutschland erreicht, könnte ein bisschen Entlastung bringen: „Vielleicht erreicht uns genügend Staub, so dass die Sonneneinstrahlung etwas getrübt und es nicht all zu heiß wird“, sagte Wieczorek.
Seit 1961 führt der DWD eine Statistik über das Pfingst-Wetter. Das Datum ist nicht immer gleich, denn Pfingsten gehört zu den beweglichen Festen und ist immer sieben Wochen nach Ostern. Bisher war Pfingsten in Deutschland 1979 mit 33,9 Grad am heißesten, dicht gefolgt von den Jahren 2000 (33,8) und 2003 (33,5). Für die ersten zehn Juni-Tage steht der Rekord bei 35,5 Grad, gemessen am 3.6.1947 in Frankfurt.