Hells-Angels-Razzia: Polizei auf Spurensuche
Teilnehmer einer Massenschlägerei in Mönchengladbach sollen identifiziert werden.
Krefeld. Bei dem erneuten Schlag gegen die Rockerszene hat die Polizei am Dienstagabend in Krefeld keine Waffen sichergestellt und auch niemanden festgenommen. Wie berichtet, hatten Einsatzkräfte um kurz nach 20 Uhr eine Szene-Kneipe gestürmt. Die „Route 81“ war erst vor wenigen Tagen eröffnet worden. Sie ist nach Angaben von Hells-Angels-Sprecher Rudolf „Django“ Triller zwar kein Clubheim. Allerdings handelt es sich dabei um den Treffpunkt der „Höllenengel“, die erst im Sommer 2011 ein eigenes Motorrad-Charter (Regionalgruppe) in Krefeld gegründet hatten und damals bereits von der Polizei beobachtet wurden.
Ziel der Aktion, an der wegen möglicher Gewaltbereitschaft der Rocker auch Spezialeinsatzkräfte beteiligt waren, war es vor allem, weitere Teilnehmer der Massenschlägerei zwischen Bandidos und Hells Angels im Januar in der Mönchengladbacher Altstadt zu finden. Ein Mensch war dabei lebensgefährlich verletzt worden, weshalb die Polizei die Mordkommission „Kutte“ bildete. Die ließ am Dienstag auch die Wohnungen führender Mitglieder in Düsseldorf, Köln und Solingen durchsuchen. Auch Ziel: ein Sex-Club an der Stadtgrenze Willich/Krefeld, der von einem Hells-Angels-Mitglied betrieben wird.
Insgesamt waren 500 Beamte im Einsatz. Sie stellten Computer, Speichermedien und Mobiltelefone sicher. Die in den Szene-Treffs anwesenden Rocker wurden nicht festgenommen. Anhand ihrer Personalien und sichergestellter Beweismittel erhofft man sich aber, die Identität einiger Schläger des Übergriffs in Gladbach klären zu können. Die Polizei vermutet, dass auch Krefelder daran beteiligt waren.