Herbststürme stellen Pendler und Feuerwehr auf harte Probe
Heftige Böen sorgen für Probleme am Flughafen, im Zoo und auf vielen Straßen in der Region.
Düsseldorf. Der erste große Herbststurm hat drei Menschen in Nordrhein-Westfalen das Leben gekostet. Ein Baum erschlug in Gelsenkirchen einen Autofahrer und einen minderjährigen Beifahrer. Ein Segler ertrank auf dem Liblarer See in Erftstadt, nachdem er mit seinem Boot gekentert war. Landesweit wurden mehrere Menschen verletzt. Der Sturm fegte Bauschilder, Mülltonnen und Dachziegel weg und legte Bäume um. Flüge fielen aus, und es gab Behinderungen im Bahnverkehr.
In Düsseldorf wurden zwei Fußgänger von einer umstürzenden Plakatwand verletzt. Sie kamen ins Krankenhaus. Am Flughafen Düsseldorf fielen nach Angaben einer Sprecherin 14 Flüge aus — wegen der Stürme an den Start- und Zielflughäfen in Sylt, Paris, London und Amsterdam. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen vor allem im Regional- und S-Bahnverkehr: Äste und umgestürzte Bäume hatten Oberleitungen beschädigt.
In Wuppertal-Elberfeld stürzte ein Baum auf drei Fahrzeuge. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 50 000 Euro. Vor allem um die Mittagszeit knickten viele Bäume unter dem Druck des Windes um.
Auch in vielen weiteren Städten der Region kam es zu Schäden: Im Kreis Mettmann waren Mettmann und Wülfrath besonders vom Sturmtief betroffen. Umgestürzte Bäume verursachten stundenlange Straßensperrungen. In Mettmann drohte eine umgekippte Birke die Oberleitungen der Straßenbeleuchtungen in die Tiefe zu reißen. In Wülfrath war die Zufahrt zur A 535 mehr als drei Stunden gesperrt, weil die Feuerwehr gefährdete Bäume erst fällen konnte, als der Sturm nachgelassen hatte. Nahe der Autobahnausfahrt Mettmann stürzte auf der Bundesstraße 7 ein Baum auf einen Kleinlaster. Im gesamten Kreis gab es mehr als 20 Einsätze.
Zwischen Viersen und Venlo war seit Montagmorgen kein Zugverkehr mehr möglich. Im Bereich Nettetal-Breyell war laut Feuerwehr ein Baum auf die Oberleitung gestürtzt. Seitdem ist Schienenersatzverkehr eingesetzt. Laut Eurobahn ist noch immer nicht absehbar, wann der Schaden behoben ist.
In Krefeld sorgten die starken Sturmböen dafür, dass der Zoo vorsichtshalber seine Tore geschlossen ließ. Tiger und Jaguare wurden weggesperrt. Auf dem Zoogelände kippte ein Baum um und bescherte zumindest den Nashörnern leckeres Frischfutter. Die Feuerwehr rückte rund 40 Mal aus und räumte umgekippte Bäume und herabgestürzte Äste von den Straßen. Im Stadtteil Uerdingen fielen Stücke der Rathausfassade herab. Verletzt wurde niemand. Die Remscheider Feuerwehr hatte es lediglich mit fünf umgestürzten Bäumen zu tun. Ein größerer Schaden blieb aus.
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