Prozess um eine halbe Tonne Rauschgift Heroin im Gemüselaster
Essen (dpa) - Die Drogen kamen im Gemüselaster - versteckt in Gurkengläsern und Tomatendosen: Vor dem Essener Landgericht hat am Donnerstag der Prozess gegen zwei Brüder begonnen, die in den Schmuggel von einer halben Tonne Heroin verstrickt gewesen sein sollen.
Rund 330 Kilo davon stellten Fahnder im September in Essen sicher.
Laut Polizei handelte es sich dabei um die größte Einzelmenge, die jemals in Deutschland beschlagnahmt worden ist. Der 36-jährige Hauptangeklagte äußerte sich noch nicht zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger sagte am Rande des Prozesses: „Mein Mandant ist ein angesehener Gemüsehändler. Er hat überhaupt nicht gewusst, dass unter den Tomaten und Gurken auch Heroin war.“
Der 30-jährige Bruder des Hauptangeklagten will ebenfalls nicht mit den Vorwürfen in Verbindung gebracht werden. Laut Anklage kam das Heroin aus dem Iran. Als Tarnladung sollen Gurken, Tomaten und Knoblauch gedient haben. Empfänger war demnach die in Essen ansässige Import-Export-Firma des jüngeren Angeklagten. Der Weiterverkauf soll unter anderem in die Niederlande erfolgt sein. Von dem Gewinn wurden laut Anklage auch zwei Appartements in der Türkei gekauft.