Männer wieder häufiger beim Friseur

Düsseldorf (dpa) - Der Trend zu exakten Scheiteln und ausrasierten Seiten führt Männer wieder häufiger zum Friseur. „Das kann die Frau oder Freundin nicht selbst machen“, beschreibt Branchenexpertin Rebecca Kandler die Motive für den Gang zum Profi.

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Traditionell gelten Männer jedoch immer noch als Sorgenkinder der Branche: Vier von zehn Männern (41 Prozent) nehmen nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) weniger als ein Mal im Jahr auf dem Friseurstuhl Platz. Bei den Frauen zählt dagegen nur jede Dritte zu den Friseurmuffeln.

Die Stammkunden unter den Männern sind 2014 mit durchschnittlich 7,9 Besuchen im Jahr wieder häufiger zum Haareschneiden gegangen. 2013 hatte diese Quote noch bei 7,6 Besuchen gelegen. Bei den Frauen erhöhte sich die Zahl der Friseurbesuche lediglich von durchschnittlich 5,5 auf 5,6. Hintergrund der häufigeren Friseurbesuche von Männern sei die Tatsache, dass Kurzhaarfrisuren deutlich häufiger nachgeschnitten werden müssten, sagte Kandler, die auch Chefredakteurin des Friseurmagazins „Top Hair International“ ist.

Mit jährlichen Ausgaben von durchschnittlich 253 Euro greifen Frauen dagegen beim Friseur deutlich tiefer in die Tasche. Männer lassen sich die gepflegte Frisur dagegen im Schnitt lediglich 157 Euro pro Jahr kosten. Hintergrund sei vor allem ein bei den Frauen deutlich höherer Anteil an Haarfärbungen, sagte Kandler. Aber auch auf diesem Gebiet holten die Männer derzeit auf.

Zunehmend seien auch spezielle Salons gefragt, etwa für besonders anspruchsvolle, blonde oder auch jüngere Kunden. Immer häufiger gehörten auch Wellnessanwendungen wie Massagen, Peelings, Pflegebäder, Masken und Kompressen zum Angebot, berichtete der Zentralverband des deutschen Friseurhandwerks.