Forscher: Zeitumstellung senkt vorübergehend Zufriedenheit

Erlangen (dpa) - Die Uhren-Umstellung auf die Sommerzeit am Wochenende senkt einer Studie zufolge vorübergehend die Lebenszufriedenheit der Menschen. Zusätzlich zum körperlichen Jetlag fühlten sich die Menschen in ihrer Souveränität im Umgang mit der Zeit beschnitten.

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Das fanden Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg heraus. „Menschen erleben es als Belastung, wenn ihre frei verfügbare Zeit beschränkt wird“, sagte einer der Studien-Autoren, Daniel Kühnle.

Für ihre Untersuchung werteten die Forscher Daten der Langzeitstudie Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) und einer vergleichbaren britischen Befragung aus. Für Deutschland und Großbritannien gelte demnach, dass die Zufriedenheit der Befragten in der Woche nach der Zeitumstellung zurückgeht.

Besonders stark sinke die Zufriedenheit von Eltern kleiner Kinder, weil diese ohnehin wenig Zeit für sich hätten. In der zweiten Woche nach der Umstellung erreiche die Lebenszufriedenheit wieder ihr ursprüngliches Niveau. Werden die Uhren im Herbst wieder zurückgestellt, habe das keine messbaren Auswirkungen auf die Zufriedenheit.

Die Forscher plädieren jedoch nicht für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Sie schlagen aber eine Art Entschädigung vor: „Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, in der Woche nach der Zeitumstellung mehr zeitliche Flexibilität am Arbeitsplatz zu ermöglichen“, sagte Kühnle.

Wie eine kürzlich veröffentlichte Umfrage ergab, sind fast drei Viertel der Menschen in Deutschland gegen die Zeitumstellungen in Frühjahr und Herbst. An diesem Sonntag (29. März) werden die Uhren um 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr eine Stunde vorgestellt. Die Nacht ist damit eine Stunde kürzer. Am 25. Oktober 2015 endet die Sommerzeit wieder.