EU prüft Abschaffung Nicht vergessen: Uhren werden um eine Stunde zurückgestellt

Braunschweig/Brüssel (dpa) - Wer am Sonntag wichtige Termine hat, sollte auf keinen Fall vergessen, in der Nacht die Uhr umzustellen. Denn von Sonntagfrüh an gilt in Deutschland die sogenannte normale Mitteleuropäische Zeit (MEZ), die im Volksmund einfach Winterzeit heißt.

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Die Uhren werden um 3.00 Uhr um eine Stunde auf 2 Uhr zurückgestellt. Für viele Menschen bedeutet das einfach, eine Stunde länger zu schlafen.

Für die Zeitumstellung verantwortlich ist die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Mitarbeiter programmieren einen Zeitsender im hessischen Mainflingen, der das Signal zur Umstellung aussendet. „Unsere Experten waren Anfang der Woche vor Ort und haben sichergestellt, dass die Programmierung stimmt und die Stromversorgung läuft“, sagte PTB-Sprecher Jens Simon der Deutschen Presse-Agentur. Bislang sei dabei noch nie etwas schiefgegangen.

Die Sonne geht von Sonntag an morgens eine Stunde früher auf und abends eine Stunde früher unter. Eingeführt wurde die Zeitumstellung in Deutschland 1980, um Energie zu sparen. Kritiker verweisen immer wieder darauf, dass es keine Stromersparnis gebe, sondern gesundheitliche Probleme und geringe Akzeptanz in der Bevölkerung. Unter der Woche kündigte etwa der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) an, seinen Kampf gegen die Zeitumstellung fortzuführen.

Die EU-Kommission prüft auch schon Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit. Die Frage werde derzeit unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen untersucht, bestätigte ein Sprecherin am Freitag. Sobald es ein Ergebnis gebe, werde man die Öffentlichkeit darüber informieren. Die Sommerzeit, die in diesem Jahr am Sonntag endet, ist seit ihrer Einführung umstritten. Viele Menschen klagen darüber, dass ihnen nach der Umstellung auf Sommerzeit eine Stunde Schlaf fehlt.