Hochwasser: Anwohner verlassen Elsterwerda
Die Lage im Süden Brandenburgs ist dramatisch. Katastrophenalarm im Landkreis Elbe-Elster. Krankenhaus evakuiert.
Cottbus. Ansteigende Flusspegel haben die Hochwasserlage im Süden Brandenburgs dramatisch zugespitzt. Hunderte Feuerwehrleute und andere Helfer waren am Mittwoch im Einsatz, um mit Sandsäcken Deiche zu stabilisieren und von den Wassermassen bedrohte Gebäude zu schützen. Ein mehrere Meter langer Deichriss der Schwarzen Elster konnte nur mit Mühe geflickt werden. In manchen Gebieten wurden überflutete Straßen leergepumpt.
Die Situation an der Schwarzen Elster sei jetzt sehr kritisch und dramatischer als bei der Flut vor sieben Wochen, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). "Wir haben dort die historisch höchsten Wasserstände, die je gemessen wurden", äußerte er bei einem Besuch in Spremberg (Spree-Neiße).
In der Innenstadt von Elsterwerda verließen 2500 Menschen ihre Wohnungen. Notunterkünfte für 500 von ihnen stünden bereit. Etliche Einwohner kamen nach ihren Angaben bei Verwandten und Bekannten unter, andere zogen in höhere Stockwerke um. Rund 150 Patienten des örtlichen Krankenhauses wurden mit Hubschraubern und Blaulicht in die Kliniken in Finsterwalde und Herzberg gebracht. Auch das Zentrum der Stadt Bad Liebenwerda (Elbe-Elster) ist vom Hochwasser bedroht. Steigt das Wasser dort weiter, müssten etwa 1000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Unterdessen ließ die Hochwasserwelle aus Sachsen die Neiße bei Klein Bademeusel (Spree-Neiße) auf die zweithöchste Stufe anschwellen, Tendenz am Abend weiter steigend.
Die wegen Hochwassers gesperrte Autobahn A13 Dresden-Berlin konnte Mittwochmittag in Richtung Berlin teilweise wieder für den Verkehr freigegeben werden. Weil Straßen unter Wasser standen, hatte es lange Rückstaus auf der Autobahn gegeben.