Behörden weiterhin besorgt Hochwasser in Niedersachsen: Entspannung oder nur Pause?

Hannover (dpa) - In den niedersächsischen Hochwassergebieten verlagert sich die Gefahr nach leicht fallenden Wasserständen der Flüsse in den bisher betroffenen Gebieten nun weiter nach Norden.

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Auf dem Weg dahin hinterlässt das Hochwasser vollgelaufene Keller und verschlammte Straßen - vor allem in Wolfenbüttel bei Braunschweig.

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„Sowohl in Braunschweig wie in Hannover haben wir den Höhepunkt der Welle erreicht, jetzt rollt sie auf Neustadt und Schwarmstedt zu“, sagte Achim Stolz, der Sprecher Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Samstag. In Neustadt am Rübenberge war der Pegel von 5,18 Metern um 8.00 Uhr auf 5,62 Meter gegen 16.00 Uhr am Samstag angestiegen.

Die Behörden beobachten die Lage allerdings weiterhin besorgt, da im Laufe der Nacht und am Sonntag weitere Niederschläge drohen. „In der kommenden Nacht dürfte es - von den Niederlanden herüberziehend - wieder verstärkte Schauer geben“, sagte Markus Eifried vom Deutschen Wetterdienst (DWD) der Deutschen Presse-Agentur. Während im Laufe des Samstags kaum nennenswerte Niederschläge fielen, drohen ab Sonntag Mittag dann auch regional begrenzt wieder Gewitter. Nach einer erneut unbeständigen Nacht dürfte es dann am Montag im Norden und Osten Deutschlands wechselhaft mit einzelnen Schauern bleiben.

Die Hochwasserwelle bewegt sich nach Erkenntnissen des NLKWN von den Unterläufen der Oker und Leine auf die Aller zu, deren Pegelstände in den kommenden Tagen ansteigen dürften. In Celle dürfte die Meldestufe drei am Sonntag höchstwahrscheinlich überschritten werden. „Unterhalb der Leine-Mündung ist an den Allerpegeln Ahlden, Rethem und Eitze Anfang kommender Woche mit einer Überschreitung der Meldestufe drei zu rechnen“, betonte die Landesbehörde in einer Erklärung.

Auch der Pegelstand der Hochwasser führenden Leine - er lag am frühen Morgen in Hannover-Herrenhausen noch bei 5,71 Metern - sank am Samstag weiter ab. In der vor allem am Mittwoch von massiven Überflutungen geplagten Stadt Goslar laufen Aufräumarbeiten.

Aus der Einsatzleitstelle in Wolfenbüttel hieß es ebenfalls: „Das Wasser steigt nicht mehr und geht langsam etwas runter.“ Der Okerpegel sinke leicht ab, der hohe Wasserstand des Flusses werde aber noch einige Zeit bestehen bleiben. Die Stadtwerke arbeiten mit Hochdruck daran, die Häuser wieder mit Strom versorgen zu können, damit auch die evakuierten Bürger wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Zudem würde in zahlreichen Keller das Wasser ausgepumpt.

In Wolfenbüttel war am Donnerstagabend Katastrophenalarm ausgelöst worden, der am Freitagnachmittag aber wieder aufgehoben wurde. In der Altstadt wurden mehrere Häuser evakuiert. 20 Bewohner eines Seniorenheims wurden in Sicherheit gebracht.