H&M gibt Greenpeace nach: Weniger Chemikalien

Stockholm/Hamburg (dpa) - H&M beugt sich einer Greenpeace-Kampagne gegen schädliche Chemikalien: Ab sofort soll der Einsatz gefährlicher Stoffe bei der Kleiderherstellung besser kenntlich gemacht werden.

Saubere Mode ist diese Saison also im Trend.

Hennes&Mauritz will seine Textilien zukünftig mit weniger schädlichen Chemikalien herstellen, teilte die Textilkette am Dienstag (20. September) in Stockholm mit. Langfristiges Ziel sei der völlige Verzicht auf diese Stoffe bis 2020. Damit reagiert H&M auf eine Kampagne von Greenpeace.

Greenpeace hatte in mehreren Ländern, darunter auch Deutschland und Schweden, gegen die Verwendung von giftigen Chemikalien beim Färben, Waschen, Bleichen und Bedrucken von H&M-Textilien protestiert. Dabei beklebten Umweltschützer unter anderem Fassaden schwedischer H&M-Kaufhäuser mit Plakaten.

Greenpeace wirft dem Konzern sowie auch anderen großen Textil-Konzernen Mitverantwortung für Umwelt- und Gesundheitsschäden in den Herstellerländern vor. So sei durch eigene Tests nachgewiesen worden, dass bei der Textilproduktion für diese Marken Flüsse in China mit schadstoffhaltigen Abwässern belastet wurden. Rückstände des hormonell wirksamen Umweltgiftes Nonylphenol hätten sich auch in den Textilien von H&M und weiteren Marken gefunden.

In der von H&M veröffentlichten Erklärung dazu hieß es: „Greenpeace verlangt die völlige Ausschaltung von gefährlichen Chemikalien aus der globalen Versorgungskette mit Textilien. H&M teilt dieses Ziel mit Greenpeace.“ Der Konzern, der in Deutschland 377 und weltweit 2200 Textilhäuser betreibt, will der Umweltorganisation unter anderem sofort eine Liste der Zulieferer aus diesen Ländern übermitteln.

Der zuständige Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen meinte zur Reaktion aus Schweden: „Saubere Mode ist diese Saison im Trend“. Er verwies darauf, dass vorher auch schon große Unternehmen wie adidas, Nike und Puma positiv auf die Kampagne reagiert hätten. Die gesamte Branche müsse nun erkennen, dass schmutzig hergestellte Mode in Zukunft „nicht mehr salonfähig ist“.