Husni Mubarak: Der „Pharao“

Kairo. Husni Mubarak, früherer ägyptischer Präsident, kommt aus dem Gefängnis frei. Schon am Freitag wolle er das Gefängnis verlassen, sagte sein Anwalt. Beobachter werten die Freilassung als Schlag ins Gesicht der Muslimbruderschaft.

Neue Proteste werden befürchtet.

Mubarak hatte jahrzehntelang die Macht in den Händen. Fast 30 Jahre lang regierte der Sohn eines Beamten das bevölkerungsreichste arabische Land. Dann jagten ihn die Ägypter mit Dauerprotesten aus dem Amt. Am 11. Februar 2011 gab der „Pharao“ die Macht ab. Am 2. Juni 2012 verurteilte ein Strafgericht den 85-Jährigen wegen der Mitschuld am Tod von über 800 Demonstranten zu lebenslanger Haft. Das Urteil wurde wegen Verfahrensfehlern aufgehoben, ein neuer Prozess folgt.

Im Gerichtssaal zeigte Mubarak keine Reue. Seinen Prozess erlebte er als kranker Mann. Die Haftzeit verbrachte er abwechselnd in einem Militärkrankenhaus und in einer Gefängnisklinik. Obwohl er seelische Krisen durchgestanden haben soll, setzte er im Gerichtssaal mehrfach ein trotziges Gesicht auf oder lächelte überlegen, als wolle er sagen: „Wer zuletzt lacht, lacht am besten.“