ICE-Lokführer vergisst Halt und lässt Reisende stehen

Freiburg (dpa) - Auf dem Weg von Basel nach Köln hat ein ICE-Lokführer den Halt am Freiburger Hauptbahnhof ausgelassen - zahlreiche Reisende blieben am Bahnsteig stehen. Der Mann habe den Stopp schlichtweg vergessen, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn.

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Nach Angaben des Unternehmens saßen etwa 200 Reisende am Sonntagmittag in dem ICE. Passagiere mit dem Reiseziel Freiburg konnten erst in Offenburg umsteigen. Die Fahrgäste, die zusteigen wollten, hätten auf einen späteren Zug ausweichen müssen, sagte der Sprecher. Die Reisenden würden nun nach dem geltenden Fahrgastrecht entschädigt - ab einer Stunde Verspätung erhielten sie beispielsweise 25 Prozent des Fahrpreises zurück. Auswirkungen auf andere Züge habe der vergessene Halt nicht gehabt, sagte der Sprecher weiter.

Die „Badische Zeitung“ hatte über den Vorfall in Freiburg berichtet. Demnach war es in den vergangenen Jahren mehrfach zu ähnlichen Haltausfällen in Freiburg gekommen. Auch in anderen Städten sind Züge der Bahn schon mal vorbeigerauscht. Vor allem das niedersächsische Wolfsburg traf es im Jahr 2011: Gleich dreimal innerhalb weniger Monate hielten Züge nicht in dem Bahnhof - einmal hatte der Lokführer den Halt übersehen, beim zweiten und dritten Mal handelte es sich nach damaligen Angaben der Bahn um Fahrplanfehler. Der VfL Wolfsburg hatte daraufhin bei den Lokführern mit Freikarten für ein Bundesliga-Heimspiel für einen Stopp in der Stadt geworben.

Der Fahrplan für die Lokführer werde auf einem Monitor angezeigt, sagte der Bahnsprecher. Er enthalte Informationen zur Strecke, beispielsweise zu Geschwindigkeitsbegrenzungen oder darüber, wo Signale stünden und welche Haltestellen angefahren werden müssten. „Das ist aber nur ein Informationssystem, das steuert nicht den Zug“, sagte der Sprecher. Auch ein akustisches Warnsignal gebe es vor einem Bahnhofshalt nicht.