Imker: Hoher Verlust an Bienenvölkern
Wachtberg (dpa) - Etwa 30 Prozent der Bienenvölker haben den vergangenen Winter nach Schätzungen der Imker nicht überlebt - normalerweise sind es nur zehn Prozent.
Bei insgesamt rund 750 000 Bienenvölkern in Deutschland ergebe sich ein Verlust von 225 000 Völkern, sagte am Mittwoch die Sprecherin des Deutschen Imkerbundes, Petra Friedrich, in Wachtberg bei Bonn. Von allein bauten sich die Völker nicht wieder auf. „Der Imker muss dann Jungvölker nachziehen.“
Für die Honigernte verheiße das nichts Gutes: „Wir gehen ganz stark von einer ganz schlechten Honigernte aus“, sagte Friedrich. Noch schlimmer sei aber, dass vielen Pflanzen damit auch die Bestäuber fehlten.
Die Bienen seien schon geschwächt in den Winter gegangen. Dies habe sie anfälliger für den Befall mit Varroa-Milben gemacht. Die Schwächung rühre unter anderem daher, dass es im Herbst noch lange warm gewesen sei. Dadurch seien die Bienen noch lange aktiv gewesen.
Ein strenger Winter sei hingegen kein Problem für die Insekten, sondern eher gut. Nachteilig wirke sich ein häufiges Auf- und Ab der Temperaturen aus, da dies die Bienen dazu bringen könne, vorzeitig auszufliegen. Ein generelles Problem sei der Nahrungsmangel. „Im Frühjahr gibt es noch ein hohes Pollen- und Nektarangebot, danach kommt nichts mehr.“ Es fehlten zum Beispiel die mit Blumen besetzten Randstreifen von Feldern, die es früher gegeben habe.