Bilanz des Deutschen Wetterdienstes In Deutschland hat es im Sommer viel mehr geregnet als sonst
Offenbach · Wegen der extremen Starkregenfälle war der Sommer so nass wie zuletzt vor zehn Jahren. Regional gibt es aber große Unterschiede.
Unter anderem wegen der extremen Starkregenfälle durch Tief "Bernd" im Juli hat Deutschland den nassesten Sommer seit zehn Jahren erlebt. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach in einer ersten Bilanz der Monate Juni bis August mitteilte, gehörte er mit einem bundesweiten Niederschlagsschnitt von 310 Litern je Quadratmeter insgesamt zu einem der feuchtesten seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.
Die Niederschlagsmenge der Sommermonate übertraf demnach den üblichen Durchschnittswert der für meteorologische Vergleiche herangezogenen Referenzperiode von 1961 bis 1990 um rund 30 Prozent. "Großen Anteil" daran habe Tief "Bernd" gehabt, teilte der DWD mit. In dessen Folge war es Mitte Juli im Westen zu Jahrhundertniederschlägen und verheerenden Hochwassern gekommen.
Laut DWD hatten außerdem bereits zuvor andere Tiefdruckgebiete über Deutschland teils "katastrophale Regenmengen" niedergehen lassen - so etwa Ende Juni im Nordosten. Zugleich gab es aber erhebliche regionale Unterschiede. So fiel am Alpenrand mit teils mehr als 700 Litern Regen pro Quadratmeter der meiste Niederschlag. Viel zu trocken verlief der Sommer dagegen etwa in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns oder im Thüringer Becken, wo laut Wetterdienst stellenweise nur 105 Liter gemessen wurden.
Zugleich war der diesjährige Sommer demnach "deutlich zu warm". Mit 17,9 Grad lag der Temperaturdurchschnitt um 1,6 Grad über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Hochsommerliche Werte wurden insbesondere im Juni während einer Hitzewelle erreicht, danach fiel der Sommer den Meteorologen zufolge vor allem in West- und Süddeutschland jedoch zwischenzeitlich eher verhalten aus. Der August war demnach sogar insgesamt "relativ kühl".