In NRW wird immer weniger Bier gebraut
Bei alkoholfreien Varianten legen die Brauereien aber zu.
Düsseldorf (dpa). In Nordrhein-Westfalen wurde 2013 erneut weniger Bier gebraut. Das zeigen Berechnungen des statistischen Landesamts, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Im vergangenen Jahr wurden demnach in den 32 größeren Brauereien in NRW insgesamt 19,1 Millionen Hektoliter Bier gebraut. Das entspricht einem Minus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „NRW liegt bei der Bierproduktion an Platz zwei hinter Bayern“, sagte Marc-Oliver Huhnholz vom Deutschen Brauer-Bund.
Zehn Jahre zuvor hatte es in NRW noch 37 größere Brauereien gegeben. Sie hatten 2003 insgesamt 24,1 Millionen Hektoliter Bier gebraut.
In die Statistik gehen nur Betriebe mit 20 oder mehr Mitarbeitern ein. Anlass der Veröffentlichung ist der Tag des Deutschen Bieres an diesem Mittwoch, 23. April.
Im Vergleich zum klassischen Bier gab es hingegen eine deutliche Steigerung bei der alkoholfreien Variante. Die Produktion legte 2013 gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Prozent zu. „Wir haben heute ganz andere Konsumgewohnheiten als früher“, sagte Huhnholz. Tagsüber greife man zu alkoholfreiem Bier, denn an den Arbeitsplätzen herrschten Alkoholverbote und die Mobilität nehme zu. Der Anteil des Bieres ohne Alkohol an der Bierproduktion betrug voriges Jahr 2,4 Prozent.
In Nordrhein-Westfalen gibt es laut Brauereiverband NRW nach wie vor den Dreiklang zwischen Alt, Kölsch und Pils. Wobei das untergärige Pils den weitaus größten Anteil habe. Die einstige Bier-Hochburg Dortmund existiere als solche nicht mehr. Heute befänden sich Großbrauereien wie Krombacher, Veltins und Warsteiner im Sieger- und
Sauerland.
Der Deutsche Brauer-Bund macht derzeit zwei Bier-Trends aus. Bier mit besonderem Aromahopfengeschmack lande häufig im Einkaufswagen. „Zum Beispiel in den Geschmacksrichtungen Litschi, Grapefruit oder Orange“, sagte Huhnholz. Auch das Mischgetränk Fassbrause ergänze zunehmend das alkoholfreie Sortiment. Ob in einem Jahr viel Bier getrunken werde, liege vor allem an den Wetterverhältnissen. 2014 wird ein weiterer Faktor hinzukommen, weiß Huhnholz: „Das Public Viewing zur Fußball-WM hat positive Effekte.“