Informatik-Studenten fliegen mit Bahnfahrkarten-Betrug auf
Kassel/Menden (dpa). Vier Informatik-Studenten aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind bei einem großangelegten illegalen Handel mit Bahn-Fahrscheinen aufgeflogen.
Mit ergaunerten Kreditkarten-Angaben sollen sie Tickets gekauft und im Internet an ihre ahnungslosen Opfer weiterverkauft haben, wie die Bundespolizei in Kassel berichtete. Die Ermittler hätten der Bande 338 Betrugsfälle nachgewiesen. Der Schaden für die Deutsche Bahn belaufe sich auf 58 000 Euro. Auch gegen die Nutzer der Fahrscheine wurden Strafverfahren eingeleitet, wie die Bundespolizei erläuterte. „In diesen Fällen wird wegen Betrugs und des Verdachts der Geldwäsche ermittelt.“
Der Verkauf sei über das Online-Portal Mitfahrzentrale.de geschehen. Der echte Fahrpreis habe bei durchschnittlich 140 Euro gelegen. Die Käufer hätten in den meisten Fällen zwischen 40 und 50 Euro bezahlt. Kopf der Bande soll ein 22-Jähriger aus Herrenberg bei Stuttgart gewesen sein.
Auch sein 17-Jähriger Bruder sowie ein 22-Jähriger aus Menden im Sauerland und ein 19-Jähriger aus Sinsheim nahe Heidelberg waren den Angaben zufolge an Taten beteiligt. Sie müssen sich wegen Banden- und gewerbsmäßigen Betrugs, Computerbetrugs, Ausspähung von Daten, Urkundenfälschung sowie Geldwäsche verantworten.