Flüchtlinge Innenministerium: Flüchtlinge sind in NRW winterfest untergebracht
In einigen Regionen des Landes kriecht jetzt der Frost in die Häuser. Müssen Flüchtlinge nun in Zelten bibbern? Nein, versichert das Innenministerium in NRW.
Düsseldorf (dpa) - Der Winter-Einbruch in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens hat nach Einschätzung der Behörden keine negativen Konsequenzen für Flüchtlinge. Niemand sei in NRW in nicht winterfesten Zelten untergebracht, teilte das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit.
In Landeseinrichtungen wohnten derzeit 2448 Flüchtlinge in Leichtbauhallen - die Kapazitäten in solchen Hallen lägen sogar bei bis zu 15 000 Menschen. Alle Hallen seien winterfest und mit unterlüfteten Böden versehen, die verhinderten, dass die Kälte hochsteigt. Außerdem seien die Hallen mit Stahlträgern sowie Schrägdächern ausgestattet, die sicherstellten, dass Schnee durch die Beheizung schmelzen und nach unten abrutschen kann.
Über Zeltunterkünfte in kommunaler Verantwortung liegen weder dem Ministerium noch den kommunalen Spitzenverbänden Zahlen vor. Er gehe aber davon aus, dass alle Kommunen es vor der Weihnachtspause geschafft hätten, die Flüchtlinge winterfest unterzubringen, sagte ein Sprecher des Städte- und Gemeindebunds NRW. Übergangsweise seien allenfalls Komfortzelte eingesetzt worden. „Das klassische Urlaubszelt steht nirgendwo.“
Pessimistischer sei die Lage in den Turnhallen zu beurteilen. Zwar habe der Innenminister angekündigt, die vom Land belegten Hallen bis Ende Februar frei zu räumen. Wenn der Flüchtlingszustrom nicht reduziert werde und die Anträge in diesem Jahr schneller bearbeitet würden, kämen aber weiterhin viele Asylsuchende auf die Kommunen zu. Die müssten dann möglicherweise auch künftig auf Sporthallen zurückgreifen.
Nach Zahlen des Landessportbunds waren in diesem Jahr in NRW insgesamt etwa 400 von 700 Schul- und Vereinssporthallen mit Flüchtlingen belegt - die weitaus meisten davon als Notunterkünfte der Kommunen.