Ion Tiriac: Der Listige

Ion Tiriac war kein ganz großer Spieler, aber er stieg als Geschäftsmann dafür auf den Tennis-Olymp. Weil hinter seinem finsteren Blick stets eine listige Idee lauert, und sein Mordsschnauzer jenes Durchsetzungsvermögen symbolisiert, mit dem er sich zum Milliardär aufschwang.

Jetzt aber hat sich der einstige Manager von Boris Becker mit den Tennis-Assen dieser Welt angelegt. Der umtriebige Turnierbesitzer (72), der einst Models als Ball-„Kinder“ einführte, lässt in Madrid beim ATP-Turnier auf blauer Asche spielen. Eine Weltpremiere. Doch bei den Profis hat der blaue Untergrund mächtig Staub aufgewirbelt. Sandplatz-König Rafael Nadal mault: „Blauer Sand ist ein Fehler. Es bringt den Spielern nichts und auch nicht dem Tennis. Aber dem Turnierbesitzer.“

Roger Federer findet es nicht gut, dass Tiriac solche Dinge in der Hand hat. Als jetzt auch noch ein Linienrichter ohnmächtig zusammenbrach, schlug die Kritik in bissigen Spott um. Das blaue Zeug sei auch noch giftig. Tiriac hingegen erkennt nur Vorteile im Blau, weil man den Ball besser sehe. Da bedarf es kaum einer Erwähnung, welche Farbe das Logo des Hauptsponsors des Turniers hat. Red