Iris Berben: Die Geehrte

Iris Berben hat schon eine Menge Preise erhalten. Sie weiß natürlich, was sie für einen Film wert ist — nicht nur, was die Quote angeht. Als Gast bei Filmbällen ist die 61-Jährige begehrt.

Doch neben mancherlei Glamour gibt es eben auch die Pflicht. So reiste die Präsidentin der Deutschen Filmakademie am Dienstag zur spröden Bekanntgabe der Grimme-Preisträger an und verfolgte aufmerksam die Pressekonferenz in den geschäftsmäßigen Räumen der Landesanstalt für Medien im Düsseldorfer Hafen.

Und als Grimme-Direktor Uwe Kammann sie zu der Auszeichnung für den ZDF-Film „Liebesjahre“ befragte, in dem sie mit Peter Simonischek, Nina Kunzendorf und Axel Milberg ein Kammerspiel zwischen Bitterkeit und Komik abliefert, wirkte sie fast ein wenig schüchtern.

2008 hat Iris Berben bereits den Ehren-Grimme für ihr — glücklicherweise nicht vollendetes — Lebenswerk bekommen. Die Gefahr, dass sie jetzt auf die Rolle der innerlich verletzten Frau festgelegt wird, sieht sie nicht. Stattdessen sagt sie mit Rückblick auf ihre Comedy-Anfänge entwaffnend: „Ich habe lange gebraucht, um da hinzukommen — jetzt bleibe ich erst mal da.“ ang