Jede Haut braucht spezielles Make-up

Berlin/Karlsfeld (dpa/tmn) - Der morgendliche Blick in den Spiegel verrät alles: Augenringe, bleiche Haut, rote Stellen, Pickel im Gesicht. Make-up kann das alles verstecken und Frau frisch, rosig und umwerfend aussehen lassen.

Aber nur ein auf die Haut abgestimmtes Produkt zaubert dieses Ergebnis. Der Frühling steht vor der Tür und Frau will im Sonnenlicht einfach toll aussehen. Fahler Teint, große Poren und Hautunreinheiten sollen nicht zu sehen sein. Das schafft gutes Make-up. Doch eine gute Grundierung kann mehr als nur verdecken - es schützt auch die Haut und befriedigt ihre individuellen Bedürfnisse.

Die Wahl der Foundation hängt vom Hauttyp der Trägerin ab, erklärt Antje Brüne vom VKE-Kosmetikverband in Berlin. Während trockene Haut eine sanfte Grundierung brauche, sollten es bei fettiger Haut ölfreie, mattierende Produkte sein. Über tendenziell trockene Haut würden sich viele Frauen freuen, denn sie neigt weniger zur Pickelbildung. Doch: „Trockene Haut wirkt fahl und neigt zur Schüppchenbildung. Die Haut spannt und ist weniger widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen“, erläutert Brüne. Besonders um die Augen würden bei trockener Haut schnell ungeliebte Fältchen auftreten.

Zur Abdeckung von Unreinheiten benötige trockene Haut eigentlich nur eine sanfte Grundierung, die sich wie eine zweite Haut anfühle, sagt Manuela Egle vom Kosmetikhersteller Artdeco in Karlsfeld (Bayern). „Die Foundation sollte eine leichte Deckkraft haben und ausgleichende Eigenschaften besitzen.“ Der Teint wirke damit bei jedem Licht weich, seidig und glatt, die Haut frisch, makellos und strahlend. Nach dem Auftragen müsse die Foundation mit einem losen Puder fixiert werden, das das Licht reflektiert und die Haut porzellanartig erscheinen lässt.

Produkte für trockene Haut müssen aber besondere Eigenschaften haben, damit diese so frisch aussehen kann: „Bei der Wahl des Make-ups sollte außerdem auf die Beschaffenheit der Textur geachtet werden. Es sollte reich an Lipiden und Feuchtigkeit sein“, sagt die Visagistin Gabriela Herzig aus Berlin. Sie warnt aber davor, die Grundierung zu dick aufzutragen. „Sonst bröselt das Make-up ab und lässt ungleichmäßige Flecken entstehen.“ Brüne weißt darauf hin, dass hier eine Grundierung nicht unbedingt eine hohe Deckkraft brauche.

Anders sei dies bei glänzender oder fettiger Haut, sagt Brüne. Mischhaut und fettige Haut ist an sowohl fettigen als auch trockenen Partien zu erkennen. Die T-Zone, zu der Stirn, Nase und Kinn gehören, glänzt bei beiden schnell und entzündet sich. „Fettige Haut neigt besonders zu Mitessern oder Akne“, sagt Brüne.

Die Deckkraft der Foundation bei Mischhaut müsse daher mittel bis hoch sein, da die zu Unreinheiten neigende Haut oft gerötet sei. Die Expertin rät, rotstichige Töne zu vermeiden, weil die Haut sonst grau und müde aussehe. Ein hellerer Farbton kaschiere hingegen Rötungen. Die Produkte sollten auch frei von Öl- und Fettzusätzen sein. „Es liegt auf der Hand, mattierende Produkte zu verwenden“, sagt Herzig.

Die Visagistin rät zu farbstarker, feucht aufzutragender Grundierung in Form eines Kompaktpuders. Hierfür wird der Schwamm angefeuchtet und dann das eigentlich trockene Produkt angefeuchtet. So eine Foundation mit ölabsorbierenden Inhaltsstoffen reduziere den Fettglanz, verfeinere die Poren optisch und sorge dafür, dass der Teint glatter und ebenmäßiger aussieht. „Die Basis besteht aus wertvollen Bestandteilen pflegender Hautcremes mit viel Feuchtigkeit“, sagt Herzig. Wird flüssiges Make-up verwendet, sollte laut Egle noch ein Fixierpuder mit einer Puderquaste oder einem dicht gebundenem Pinsel aufgebracht werden.

Frauen mit Mischhaut gibt Herzig den Tipp, zwei verschiedene Produkte zu verwenden: eines für Mischhaut, eines für trockene Haut. Denn man müsse die T-Zone mattieren, aber auch den oft stumpf aussehnden Rest des Gesichtes mit Feuchtigkeit versorgen. „Mischhaut wünscht sich die richtige Balance: eine Verfeinerung der Poren sowie Zartheit für die trockene Wangenpartie“, sagt Egle. Je stärker die Talgproduktion in der T-Zone sei, desto intensiver dürfe die Foundation mit Puder fixiert werden.

Da Mischhaut aber bei jeder Frau anders reagiere und andere Schwachstellen habe, müsse das Auftragen der Produkte auch bei jeder Frau mit diesem Hauttyp variieren, erklärt Brüne. Generell gelte aber: Besser etwas weniger Farbe verwenden und auf die Ränder ausstreichen.