Joachim Paul: Der erste Pirat für NRW

Joachim Paul hat in seinem Berufsleben viel mit Computern zu tun. Der 54 Jahre alte, promovierte Biophysiker aus Neuss arbeitet als Medienpädagoge im öffentlichen Dienst. Unter anderem schult er Lehrer im Umgang mit Online-Medien.

Jetzt kommt jedoch ein neues Aufgabenfeld hinzu: Am Wochenende wählten ihn die NRW-Piraten auf Platz eins für die Landtagswahl am 13. Mai.

Vollbart, Sakko, ergrautes Haar — Paul passt nicht in das Klischee der „hippen“ und unangepassten Piraten. Er ist auch erst seit kurzem politisch aktiv: Sein Sohn habe ihn 2009 für die Piraten angeworben, vorher sei er nie in einer Partei gewesen, schreibt Paul offen in seinem Kandidatensteckbrief für das Parteitreffen.

Dass er als politischer Neuling gleich als erster Pirat für den Landtag nominiert wurde, war für Paul nicht nur überraschend, sondern auch aufregend. „Ich bin voll mit Adrenalin bis unter die Haarkrause“, stieß er hervor. Klar ist: Seine Schwerpunkte sind Bildung, Forschung und Medien. „Mit den Medien flirten muss ich noch lernen“, sagte Paul angesichts des ungewohnten Interesses an seiner Person — für den Lernprozess bleiben bis zur Wahl noch einige Wochen Zeit. Red