Julian Assange: Der Politiker
Julian Assange ist immer für eine Überraschung gut. Nun kündigte der Gründer der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks an, in seiner australischen Heimat für den Senat kandidieren zu wollen. In welchem Bundesstaat er sich zur Wahl stellen will, ließ er noch offen.
Dabei störe auch der Hausarrest nicht, den Großbritannien über ihn verhängt hat. Juristisch gebe es keine Einwände, so Wikileaks: „Julian hat sich entschieden anzutreten.“
Die schwedische Justiz wirft Assange Vergewaltigung und sexuelle Belästigung zweier Frauen vor. Sie fordert, dass Großbritannien, wo Assange nur unter strengen Auflagen auf Kaution auf freiem Fuß ist, den 40-Jährigen ausliefert. Assange wehrt sich gegen eine Überstellung. Er befürchtet, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden, und sieht hinter dem Verfahren einen Racheakt für frühere Veröffentlichungen seiner Enthüllungsplattform. Diese hatte Ende 2010 rund 250 000 interne Mitteilungen aus US-Botschaften veröffentlicht.
Assange war im Alter von 24 Jahren erstmals in Konflikt mit den Behörden geraten, die ihm und einigen Hacker-Freunden den Einbruch in geschützte Netzwerke vorwarfen. dpa