Kälte und Wind: Sprung durch die Schallmauer verschoben
New York (dpa) - Zu viel Wind für den halsbrecherischen Sprung: Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner musste seinen Rekordsprung vom Rande der Stratosphäre verschieben. Er kann wegen der Wetteraussichten nun statt Montag frühestens am Dienstag starten.
Das teilte sein Team am Freitagabend mit. Grund sei zu starker Wind und eine Kaltfront über der Absprungzone in New Mexico im Südwesten der USA.
Baumgartner will in gut 36 Kilometer Höhe aus einem Ballon springen und als erster Mensch nur im freien Fall, ohne Flugzeug oder Rakete, die Schallmauer durchbrechen. Er wird dabei lediglich einen Druckanzug mit Spezialhelm tragen. Er ist erst extremer Kälte und kaum vorhandener Luft und dann einem enormen Luftwiderstand ausgesetzt.
„Die gute Nachricht ist, dass wir bei dieser Wetterkonstellation direkt danach mit ein oder zwei Tagen sehr günstigen Bedingungen für einen Ballonstart rechnen können“, sagte der Wetterexperte des Teams, Don Day. Eigentlich hatte Baumgartner schon im vergangenen Jahr springen sollen und auch jetzt könnte es knapp werden. Wenn es in den nächsten Tagen nichts wird, muss der Rekordversuch auf das nächste Jahr verschoben werden.
Baumgartners Ballon wird der größte in der Geschichte der bemannten Luftfahrt sein. Beim Start ist er 170 Meter hoch. Der anfangs tropfenförmige Ballon wird in der Höhe kugelrund sein. Kameras sollen jede Phase des Experiments verfolgen.
Der Österreicher hat seine spektakulären Aktionen schon oft erfolgreich vermarktet. So flog er mit Flügeln auf dem Rücken fallend über den Ärmelkanal. Jetzt verkauft sein Team den Sprung als wissenschaftliches Experiment, obwohl einige Experten an dessen Wert zweifeln.
Der damalige Höhenrekord von gut 31 300 Metern für den größten Fallschirmsprung besteht immer noch. Sein Inhaber, der Luftwaffenoffizier Joe Kittinger, ist jetzt Berater Baumgartners. Der 43-Jährige will neben dem Durchbrechen der Schallmauer und dem höchsten Fallschirmsprung gleich noch zwei weitere Rekorde brechen: Die höchste Ballonfahrt mit gut 36 500 Metern und der längste frei Fall: Fünfeinhalb Minuten soll er ungebremst zur Erde rasen.