Windböen zerstören Festzelt und lassen Segler kentern

Marl/Essen (dpa). Stürmische Windböen haben am Samstag im Ruhrgebiet an zwei Orten ein großes Festzelt zerstört und fünf Segelboote zum Kentern gebracht. Es sei niemand verletzt worden, teilte die Polizei mit.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes herrschte Windstärke sieben, eine Windgeschwindigkeit von rund 50 Stundenkilometern. Durch lokale Gegebenheiten könne der Wind örtlich auch viel stärker gewesen sein, meine eine Meteorologin.

In dem Festzelt in Marl wollten am Abend 1700 Gäste feiern. Helfer waren gerade dabei, Tische und Bänke für das Oktoberfest am Abend aufzustellen. Augenzeugen berichteten, der Wind habe plötzlich die Zeltstangen geknickt und die Plane zerrissen. Bierkrüge und Inventar seien durch die Luft gewirbelt. Die Leute brachten sich schnell in Sicherheit. Die fliegenden Trümmer wurden durch ein Waldstück in der Nähe gestoppt. Das Oktoberfest wurde abgesagt.

Auf dem Essener Baldeneysee gerieten fast gleichzeitig fünf Segelboote mit insgesamt 15 Menschen an Bord in Seenot. Sie kenterten. Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) fischten die Besatzungen aus dem Wasser. Die Segler überstanden den Zwischenfall unverletzt. Nach Polizeiangaben hatte es ganz plötzlich hohe Wellen gegeben.

Der Wind habe über dem Rheinland und dem Ruhrgebiet Spitzen von rund 50 Stundenkilometern erreicht, sagte die Essener Meteorologin Jana Neuber der Deutschen Presse-Agentur. „Das kann sich aber je nach Örtlichkeit noch verstärken, etwa durch eine Kanalwirkung“, erklärte sie. Durch Begrenzungen wie Wälder oder Siedlungen könne der Wind punktuell viel stärker sein.

Veranstalter, die Festzelte aufstellen, könnten sich über die Wetterlage im Vorfeld jederzeit beim Deutschen Wetterdienst erkundigen. Eine Pflicht dazu bestehe aber nicht, so die Meteorologin.