Kaliforniens Brände breiten sich aus, Tausende fliehen
Sacramento (dpa) - Im Norden Kaliforniens weiten sich die Wald- und Buschbrände gefährlich aus. Tausende Menschen sind von Feuern bedroht und müssen ihre Häuser verlassen.
Mehrere Orte westlich der Hauptstadt Sacramento wurden am Wochenende evakuiert, wie US-Fernsehsender berichteten. Bei ihrem Kampf gegen die Flammen des „Valley Fire“ erlitten vier Feuerwehrleute leichte Verletzungen. Ein Sprecher der Einsatzkräfte sprach von den schlimmsten Waldbränden in der Gegend seit fast 30 Jahren.
Die verletzten Feuerwehrleute, Einsatzkräfte einer Helikopter-Crew, kamen mit Verbrennungen zweiten Grades in ein nahes Krankenhaus. Das teilte Daniel Berlant von der kalifornischen Brandschutzbehörde Cal Fire über Twitter mit. Allein das „Valley Fire“ westlich von Sacramento habe sich bis zum Samstagabend auf eine 200 Quadratkilometer große Fläche ausgeweitet. Nordkalifornien kämpft bereits seit anderthalb Monaten gegen die Flammen. Am Wochenende schuf ein kräftiger Westwind neue Probleme.
Südöstlich von Sacramento weiteten sich andere Brände nach Behördenangaben am Wochenende auf eine Fläche von über 320 Quadratkilometern aus. Bislang seien dort mindestens 86 Wohnhäuser und 51 Wirtschaftsgebäude zerstört worden. Mehr als 6400 Häuser seien weiterhin von den Flammen bedroht. Gouverneur Jerry Brown hatte für die hügelige Region den Notstand ausgerufen. Mehr als 3000 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen an.
Die Menschen bangen um ihr Hab und Gut. „Wir haben unser Haus vor 20 Jahren selbst gebaut“, sagte ein älterer Mann dem Sender NBC. „Ich hoffe, dass es noch steht, wenn wir wiederkommen.“ Eine Frau sagt resigniert: „Das Feuer lässt sich einfach nicht kontrollieren.“
Auch in der Region der Sequoia- und Kings-Canyon-Nationalparks wüten Brände, die bereits Ende Juli von Blitzschlägen entfacht worden waren. Das sogenannte Rough Fire ist erst zu einem Drittel unter Kontrolle. Es bedroht auch Kaliforniens berühmte Mammutbäume in der von vielen Touristen besuchten Grant Grove.