76. Geburtstag Karl Dall würde gern raus aus der Blödelecke

Hamburg (dpa) - Von der Tourbühne hat sich Komiker Karl Dall verabschiedet, die Arbeit fürs Fernsehen würde ihn aber weiterhin reizen. „An eine neue TV-Karriere glaube ich zwar nicht mehr, aber ich würde gern noch einmal zeigen, was ich draufhabe“, sagte Dall der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

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„Nur es ist doch so, dass außer Dieter Hallervorden, der es beneidenswert aus der Blödelecke herausgeschafft hat, kaum jemand von uns anderen alten Komikern diese Chance bekommt.“ Doch noch habe er ja ein paar Jahre, bis er wie Hallervorden 81 ist. Hallervorden hatte zuletzt die Hauptrollen im Drama „Sein letztes Rennen“ und in der Tragikomödie „Honig im Kopf“.

Dall feierte am Mittwoch in seiner Wahlheimat Hamburg seinen 76. Geburtstag. „Dass ich nicht mehr auf Tour gehen werde, habe ich ja schon im letzten Jahr angekündigt“, sagte Dall. „Zum einen, da bin ich ganz ehrlich, weil ich nicht mehr so viel Publikum ziehe, zum anderen brauche ich das auch nicht mehr. Ich habe das 50 Jahre lang gemacht, habe alles erlebt und hätte auf das ständige Unterwegssein keine Lust mehr.“ Begonnen hatte Dall seine Karriere 1967 mit der Komikerband Insterburg & Co., später präsentierte er als Komiker, Moderator, Schauspieler und Sänger diverse TV-Formate.

Zuletzt war Dall mit anderen Kollegen im vergangenen Jahr beim Sender Tele 5 als „OGOT - Old Guys On Tour“ zu sehen. „Ansonsten aber kamen Angebote für „Promi Big Brother“ und Dschungelcamp - in der Hoffnung, dass ich da die Hosen runterlasse“, erzählte er. „Aber auch wenn mir eine irre Kohle dafür angeboten wurde, lieber würde ich Klos putzen. Nicht zuletzt hat meine Frau gedroht, mich zu verlassen, sollte ich jemals an so etwas teilnehmen.“ Seit 45 Jahren ist das Paar verheiratet.

Den Geburtstag wollte Dall am Abend - nach einem Live-Auftritt im NDR Fernsehen am Nachmittag - mit etwa 30 Verwandten und Freunden wie dem Scorpions-Sänger Klaus Meine in einem italienischen Restaurant feiern. Von einem Geschenk wusste der Komiker schon: Der Schauspieler Bruno F. Apitz („Notruf Hafenkante“) hat ein Porträt von ihm gemalt.