Keine Spur von vermisstem Flug MH370

Sydney/Peking (dpa) - Die Experten hatten zuletzt auf eine Tauchdrohne gesetzt. Sie sollte die Maschine des vermissten Fluges MH370 in einem bestimmten Bereich des Indischen Ozean finden. Von dort waren Signale aufgefangen worden.

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Jetzt muss in einem neuen Gebiet gesucht werden.

Erneuter Fehlschlag: Die verschwundene Passagiermaschine des Fluges MH370 liegt nicht in dem vermuteten Absturzgebiet im Indischen Ozean. Suchexperten hätten mit einer U-Boot-Drohne keine Spur der Boeing in dem 850 Quadratkilometer großen Areal südlich der Westküste Australiens gefunden. Das teilte die das zuständige Koordinationszentrum JACC in Perth am Donnerstag mit. Das abgesuchte Gebiet deckt nur einen Bruchteil der 60 000 Quadratkilometer großen Meeresregion ab, in die das Flugzeug gestürzt sein könnte. Jetzt muss ein neues Suchgebiet in dem vermuteten riesigen Absturzkorridor bestimmt werden.

Experten hatten in dem jetzt durchsuchten Areal im April Signale aufgefangen. Sie sollten von Blackbox des Flugzeugs stammen. Daraufhin war die Suche mit dem unbemannten U-Boot „Bluefin-21“ der US-Marine auf diese Fläche eingegrenzt worden.

Doch die Auswertung der Signale war schon umstritten. So war ein ranghoher US-Marine-Vertreter der Ansicht, dass die Signale von den an der Suche beteiligten Schiffen selbst stammten und nicht von der Blackbox des Flugzeuges. Diese Position bezeichnete die US-Marine später in einer Mitteilung als „spekulativ“ und „voreilig“, wie die australische Rundfunkanstalt ABC berichtete.

Das Koordinationszentrum JACC in Perth erklärte jetzt, in der sechswöchigen Suche habe das Unterwassergefährt keine Hinweise auf Flugzeugtrümmer gefunden. Die Australische Transportsicherheitsbehörde betrachte daher die Suche im Gebiet der erfassten akustischen Signale als abgeschlossen. „Aus ihrer professionellen Sicht kann das Gebiet als endgültige Ruhestätte von MH370 ausgeschlossen werden“, erklärte das JACC.

Jetzt sollten weitere Daten ausgewertet werden, um ein neues Suchgebiet festzulegen, kündigte das Zentrum an. Auch werde man den Meeresboden weiter kartografieren, um Hinweise auf das Schicksal des Flugzeuges zu finden. Diese Aufgabe übernehmen in den nächsten drei Monaten das chinesische Schiff „Zhu Kezhen“ mit Unterstützung des chinesischen Schiffs „Haixun 01“ und des malaysischen Schiffs „Bunga Mas 6“. Nach JACC-Angaben plant zudem ein kommerzieller Anbieter eine einjährige Suche nach Wrackteilen am Meeresgrund, die im August starten soll.

Das Passagierflugzeug der Malaysia Airlines war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Was passierte, ist völlig unklar. Von den 239 Menschen an Bord waren rund zwei Drittel chinesische Staatsbürger.

Malaysias Ministerpräsident Najib Razak traf am Donnerstag zu Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking ein. Laut Chinas Außenministerium waren während des Besuchs kein Treffen mit Angehörigen der MH370-Passagiere geplant. Unter den Familien gab es heftige Kritik am Umgang der malaysischen Behörden mit dem Verschwinden der Maschine der staatlichen Airline, an der Informationspolitik der Regierung in Kuala Lumpur und der Koordination der Suchbemühungen.