Kennedy-Schwiegertochter litt unter Depressionen
New York (dpa) - Mary Kennedy hatte vor ihrem Tod jahrelang Depressionen und andere Probleme. Die getrennt lebende Frau von Robert F. Kennedy junior habe zunehmend unter Unsicherheit gelitten und sei mehrfach „auffällig“ gewesen, berichtete die „New York Times“ am Freitag.
Die Familie zeigte sich in tiefer Trauer über den Tod der 52-Jährigen. Mary Kennedy war am Mittwochabend in einer Scheune auf ihrem Anwesen in Bedford, 70 Kilometer nördlich New Yorks, erhängt aufgefunden worden.
Im Gegensatz zu ersten Meldungen wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Der Gerichtsmediziner hatte am nächsten Tag offiziell mitgeteilt, dass die 52-Jährige durch Erhängen gestorben sei. Die Polizei verweigerte weitere Details. Allerdings hieß es von den Ermittlern, dass es keinerlei Anzeichen gebe, dass der Todesfall kein Selbstmord war.
Mary war eine Schulfreundin von Roberts Schwester Kerry. Durch sie war Mary schon früh fast ein Teil der Familie geworden. 1994 hatte sie schließlich Robert, den Sohn des 1968 erschossenen Senators Robert F. Kennedy, geheiratet. „Manchmal sagt man nach einem Tod, man habe seinen rechten Arm verloren“, sagte Kerry Kennedy der „New York Times“. „Ich fühle mich jetzt, als habe ich die Hälfte meines Körpers und die Hälfte meiner Seele verloren.“
Die Zeitung beschrieb Mary Kennedy als sehr warmherzige Frau. Die Architektin habe oft Feste für die Nachbarschaft gegeben und sich dabei nicht um Statusfragen gekümmert. Allerdings habe sie zuletzt auch mit Alkohol und Medikamenten zu kämpfen gehabt, immer wieder sei sie von Depressionen heimgesucht worden.
„Ganz oft habe ich mich gefragt, wie sie es durch den Tag geschafft hat“, zitiert die Zeitung ihren Witwer Robert, einen bekannten Umweltanwalt. „Sie hat sich oft im Leben sehr gequält.“ Die Zeitung berichtet, die Familie habe Einladungen oft absagen müssen mit dem Begründung, Mary sei krank. „Sie hatte gute und schlechte Momente“, sagte ein Vertrauter dem Blatt. „Sie konnte wunderschön und fröhlich, einnehmend und professionell sein und im nächsten Moment stand sie wieder völlig neben sich.“
Von ihrer eigenen Familie gab es keine Interviews, nur eine Erklärung: „Wir bedauern zutiefst den Tod unserer lieben Schwester Mary, deren strahlender und kreativer Geist von denen, die sie liebten, schmerzlich vermisst werden wird“, hieß es. „Unser Herz ist bei ihren Kindern, die sie ohne Unterlass liebte.“ Mary und Robert hatten sechs Kinder, zwei davon hatte Robert Kennedy aus erster Ehe mit in die Beziehung gebracht.