Kinder lieben das Familienleben

Eltern und Schule sind ihre wichtigsten Wertevermittler.

Foto: dpa

Berlin. Für die meisten Kinder in Deutschland ist ihre Familie das Wichtigste im Leben — und sie fühlen sich auch nicht zu kurz gekommen, wenn beide Eltern arbeiten. Rund drei Viertel der Mädchen und Jungen von 6 bis 14 Jahren finden Familie und Freundschaften „total wichtig“. Nur ein Fünftel sagt das hingegen von Geld und anderen Besitztümern. Das geht aus dem aktuellen Kinderwertemonitor hervor, den die Zeitschrift Geolino und das Kinderhilfswerk Unicef am Mittwoch in Berlin vorgestellt haben.

In den Familien läuft es in Sachen Gemeinsamkeit überwiegend harmonisch und pragmatisch: Nur vier Prozent der Kinder finden, dass ihre Eltern zu wenig Zeit mit ihnen verbringen. „Berufstätige Mütter und Väter leiden mehr unter der knappen gemeinsamen Zeit als ihre Kinder“, bilanzierte Bildungsforscher Prof. Hans Bertram von der Humboldt-Uni­versität Berlin. Außerdem würden Eltern sich in der Regel auch dann Zeit für Kinder nehmen, wenn sie voll arbeiteten. „Lieber verzichten sie auf Schlaf.“

Im Vergleich zur vorangegangenen repräsentativen Befragung von 2010 sind für den Nachwuchs die Werte Bildung, Mut, Toleranz, aber auch gute Manieren und Umweltschutz wichtiger geworden. Und auch die Schule als Ort der Wertevermittlung wird immer wichtiger: Nach Eltern und Großeltern sind die Lehrer für mittlerweile 80 Prozent der Kinder wertvolle Helfer. Prominente nennt hingegen nur ein Drittel der Kinder als Vorbilder. dpa