Bundesweite Aktion Videos mit kinderpornografischem Inhalt verschickt - Durchsuchungen auch in Wuppertal

Wiesbaden/Frankfurt/Main · Wegen des Verdachts der Weiterleitung von Bildern und Videos mit kinderpornografischem Inhalt haben Experten des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Polizei in elf Bundesländern Wohnungen von Tatverdächtigen durchsucht. Darunter auch in Wuppertal.

Bei einer bundesweiten Durchsuchungsaktion am vergangenen Mittwoch (23.10.2019) haben die Polizeibehörden die Wohnungen von 21 Tatverdächtigen durchsucht. Foto: Symbolbild

Foto: Peter Förster

Bei den Durchsuchungen in 11 Bundesländern seien zahlreiche Beweismittel wie Computer und Datenträger sichergestellt worden, teilten das BKA und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Freitag mit. In NRW wurden die Wohnungen von vier Tatverdächtigen im Landkreis Siegen-Wittgenstein, Stollberg und in Wuppertal durchsucht.

Die insgesamt 21 Beschuldigten sollen die Videodateien und Bilder mit eindeutigen kinderpornografischen Inhalten von jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über soziale Netzwerke im Internet geteilt haben. Die Inhalte der Aufnahmen seien hierbei häufig bagatellisiert und zum Teil mit als lustig empfundenen Texten und Emojis versehen worden, gab die Staatsanwaltschaft am Samstag bekannt. Bei den geteilten Videodateien handelte es sich nicht selten um Aufnahmen, bei denen anzunehmen ist, dass diese durch Cybergrooming-Übergriffe entstanden sind. So wird die Vorbereitung eines sexuellen Missbrauchs von Kindern durch die Annäherung an das Opfer, etwa in Chats, bezeichnet.

Bei einer Videodatei, die in den letzten Monaten sehr häufig über soziale Netzwerke geteilt wurde, handelt es um die Aufnahme der Vergewaltigung eines ca. 10-jährigen Jungen in einem Steinbruch, mutmaßlich in Afghanistan. Die Persönlichkeitsrechte der Opfer werden durch die vielfache Verbreitung der Aufnahmen in erheblicher Weise verletzt.

Die Staatsanwaltschaft gab das Alter der Beschuldigten zwischen 14 bis 26 Jahren an. Je vier der 21 Verdächtigen kommen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen. Je zwei Tatverdächtige stammen aus Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen und je einer aus Rheinland-Pfalz, Bayern, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

Festnahmen habe es nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Weitere Einzelheiten wollen die Ermittler am kommenden Montag (11.00 Uhr) im BKA in Wiesbaden bei einer Pressekonferenz bekanntgeben.

Die bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt angesiedelte Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) verfolgt vor allem Delikte wie Kinderpornografie im Netz und Hackerangriffe. Auch Datendiebstahl sowie Drogen- und Waffenhandel im Darknet, einem abgeschirmten Bereich des Internets, zählen dazu. Hessens Justizministerin Eva Kühe-Hörmann (CDU) hatte jüngst angekündigt, dass die Sondereinheit mit mehr Staatsanwälten ausgestattet wird, um verstärkt gegen die Hasskriminalität im Netz vorzugehen.

(dpa/red)