Klappe, die Erste — NRW ist als Fernsehland spitze

Land verteidigt seine führende Rolle bei den TV-Produktionen. Stiftung gibt 35 Millionen Euro an Fördergeldern.

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Düsseldorf. Wenn Prof. Boerne und Kommissar Thiel am „Tatort“ Münster ermitteln oder Schauspielerin Anna Loos als „Helen Dorn“ fürs ZDF in Düsseldorf und am Niederrhein auf Verbrecherjagd geht, dann kommen Heimatgefühle auf. Denn Nordrhein-Westfalen ist ein beliebter Standort für Fernseh- und Filmproduktionen — und konnte seinen Spitzenplatz als TV-Produktionsland Nummer eins verteidigen.

Dies geht aus einer Studie des Dortmunder Medienforschungsinstituts „Formatt“ hervor, die NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) am Dienstag in Düsseldorf vorstellte. Zum dritten Mal in Folge steigerten demnach 2012 die Produzenten an Rhein und Ruhr ihre Produktionsmenge.

Mit 260 000 Minuten hielten sie einen Anteil von 36 Prozent aller deutschen Produktionen — so viel wie die beiden nächstgrößten Standorte Bayern und Berlin zusammen. Dies geht vor allem auf die Bereiche Unterhaltung und Fiktion zurück — im Bereich Informationssendungen dagegen verzeichneten die Forscher eine rückläufige Tendenz.

2011 und 2012 wurde jeweils deutlich mehr als ein Drittel des gesamten Fiktions- und Unterhaltungsbereichs an Rhein und Ruhr gedreht. Dies liege daran, dass das Land so abwechslungsreich sei, wie die Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, Petra Müller, erläuterte.

Aber auch daran, dass insbesondere in Köln viele Auftraggeber säßen, die aus Kostengründen in der Nähe produzieren ließen. Im vergangenen Jahr förderte die Stiftung, an der unter anderem das Land beteiligt ist, 400 Produktionen mit 35 Millionen Euro. 13,8 Millionen kamen aus dem NRW-Etat. Die Förderung löste 75 Millionen Euro an Ausgaben in NRW aus.