Klassentreffen der Musikstars beim Echo Klassik

München (dpa) - Klassentreffen der Stars: Bei der Verleihung der Echo-Klassik-Preise am Sonntagabend in München standen berühmte Musiker und Sänger im Mittelpunkt.

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Die Sopranistinnen Anna Netrebko und Diana Damrau, die Star-Violinistin Anne-Sophie Mutter oder der Dirigent Nikolaus Harnoncourt - sie alle konnten die Ehrung im Rahmen der feierlichen ZDF-Aufzeichnung entgegennehmen, die abends um 22.00 Uhr ausgestrahlt werden sollte. Nur Tenor Jonas Kaufmann war krank - er konnte nicht live hören, wie Laudator José Carreras von seiner Perfektion und Leidenschaft schwärmte.

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Für viele der prominenten Preisträger war es nicht der erste Echo Klassik. Mutter etwa wurde zum neunten Mal geehrt, „völlig unverdientermaßen“, kokettierte die 51-Jährige, die ein Blickfang war in ihrem schulterfreien, zitronengelben Abendkleid. Sie freute sich aber trotzdem und widmete den Preis für die beste Konzerteinspielung den Menschen, die völlig uneigennützig ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Gesundheit für Andere opferten.

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Anna Netrebko erschien in einem ausladenden grauen Abendkleid, dramatisch bestickt mit silbernen Pferden und Pflanzenornamenten, um sich erneut den Preis abzuholen. „Ich bin so glücklich heute“, rief sie. „I love everybody (Ich liebe Euch alle).“ Nicht minder aufsehenerregend Diana Damrau, allerdings in Meeresgrün. Sie wurde von ZDF-„Bergdoktor“ Hans Sigl gewürdigt, während Hans-Joachim Heist - alias Gernot Hassknecht aus der „heute-show“ - den Pianisten Igor Levit ehrte: „Bei Merkel reicht Zynismus, Beethoven muss man können, und er kann.“

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David Garrett nahm die Ehrung als „Bestseller des Jahres“ sozusagen stellvertretend für den Geigenvirtuosen Nicolò Paganini (1782-1840) entgegen, den er in der historischen Biografie „Der Teufelsgeiger“ gespielt hatte. „Ich freue mich wirklich sehr über den Preis, weil ich glaube, Paganini hätte ihn auch gerne gehabt“, bedankte er sich.

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Mit gemischten Gefühlen reagierte der Dirigent Harnoncourt - wurde der 84-Jährige doch für sein Lebenswerk geehrt. „Soll ich jetzt in Pension gehen, das Lebenswerk ist getan?“, fragte der Musiker, der sich bei seiner Laudatorin Senta Berger galant mit Handkuss bedankte. „Ich bin in der Mitte des Lebenswerkes, fange immer wieder neu an.“ Auch für ihn ist es nicht der erste Echo Klassik: „Ich habe schon so viele Echos zu Hause stehen, da stelle ich ihn dazu.“

Insgesamt verlieh die Deutsche Phono-Akademie 48 Trophäen. Die meisten anderen Geehrten bekamen ihre Preise nach der Aufzeichnung von den Moderatoren Nina Eichinger und Rolando Villazón überreicht.