Einschulung Kleiner Prinz George drückt jetzt die Schulbank
London (dpa) - Für den vierjährigen Prinz George hat der Ernst des Lebens begonnen: Der kleine Royal geht jetzt in die Schule. Sein Vater, Prinz William (35), begleitete ihn am Donnerstag in die Privatschule Thomas's Battersea im Süden Londons.
Auf seine Mutter Kate (35) musste der Blondschopf an diesem besonderen Tag jedoch verzichten. Sie erwartet wieder Nachwuchs und leidet schrecklich unter Übelkeit.
Etwas scheu wirkte George, als er in seiner blauen Schuluniform das altehrwürdige, große Gebäude betrat. William hielt seinen Sohn an der einen Hand, die Schulleiterin der jüngeren Klassen, Helen Haslem, ergriff die andere Hand des Kleinen. Dann ging es in einen Klassenraum, in dem George mit 20 Mädchen und Jungen lernen wird.
Die Privatschule ist bei Prominenten sehr begehrt. Spätere Supermodels, Musiker und Schauspieler haben dort schon gebüffelt. Viele Eltern stehen Schlange, um ihren Nachwuchs anzumelden.
Das Besondere an der Schule: Sie setzt nicht auf Drill, sondern will soziale Werte vermitteln - Freundlichkeit und Toleranz, aber auch die Fähigkeit zu führen. Die Schüler müssten ermuntert werden, „aus der Menge aufzustehen“ und auch mal „unpopuläre Entscheidungen“ zu riskieren, so die Schulregeln. George ist der dritte in der Thronfolge, nach Großvater Charles (68) und Vater William.
Der frühere Leiter der Schule im Stadtteil Battersea, Ben Thomas, hofft, dass George lernt, er selbst zu sein - „mit allen Launen, Eigenarten und Eigenschaften“. Das sei das Ziel der ersten Schuljahre für alle Mädchen und Jungen: Selbstvertrauen aufzubauen.
Experten bezeichnen in einem Ratgeber zu Schulen diese Bildungsstätte als „groß, emsig und ein bisschen chaotisch“. Sie sei ideal geeignet für „Kinder kosmopolitischer Eltern“, die die beste englische Erziehung für ihren Nachwuchs haben wollen. Dass Prinz William und die Herzogin von Cambridge ihren Sohn auf diese Schule schicken, darf also auch durchaus als Zeichen für Modernität gewertet werden.
Das hat aber auch seinen Preis mit umgerechnet etwa 20 000 Euro pro Jahr und Schüler. Dafür gibt es in dem altehrwürdigen Gebäude unter anderem drei Versuchslabore, Sportstätten, einen Raum zum Töpfern, zwei Büchereien und auch veganes Mittagessen. Insgesamt pauken dort 560 Mädchen und Jungen im Alter von 4 bis 13 Jahren. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Musik, Französisch und Ballett.
Nach Angaben des Palastes wird der Royal von Klassenkameraden George Cambridge genannt. In Großbritannien können Kinder schon mit vier Jahren in die Schule gehen. Dennoch dürfte George einer der Jüngsten in seiner Klasse sein, berichtete die Nachrichtenagentur PA.
George auf Auslandsreisen mitzunehmen wird künftig angesichts des Schulunterrichts nicht mehr so einfach sein. Der Junge und seine Schwester Charlotte (2) gelten als Geheimwaffe der Queen in schwierigen Brexit-Zeiten. Auch bei ihrem Deutschland-Besuch wirkten die Kleinen in diesem Sommer als kleine Herzensbrecher.
Die schwangere Kate wird ebenfalls ihre Reisen einschränken müssen. Bei der superschlanken Herzogin ist noch kein Bäuchlein zu erkennen, aber die Übelkeit in den ersten Schwangerschaftsmonaten nimmt sie sehr stark mit. Spätestens zum Schulstart ihres Sohnes wäre ihre Abwesenheit auf großes Befremden gestoßen. Bevor Gerüchte entstehen, lieber die Flucht nach vorn - das dürfte sich das Paar gedacht haben, als der Palast die Schwangerschaft jüngst verkündete.
Wieder Nachwuchs, George in der Schule - das sind nicht die einzigen Veränderungen in der Familie. William und Kate verlegten in diesem Jahr ihren Lebensmittelpunkt von einem beschaulichen Landsitz in Ostengland ganz nach London. Denn William will seine Großmutter, die 91-jährige Königin Elizabeth II., mehr bei Terminen entlasten. Dafür gab er auch seinen Teilzeitjob als Hubschrauberpilot auf.