Einblicke König Willem-Alexander gibt persönliches Interview zum 50.

Amsterdam (dpa) - So haben die Niederländer ihren König Willem-Alexander noch nie erlebt: Zu seinem 50. Geburtstag an diesem Donnerstag gab der Monarch sein bisher persönlichstes Interview. Offen sprach er über sein Leben, seine Familie, glückliche Momente und tiefe Trauer.

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Willem-Alexander wird seinen Geburtstag heute gemeinsam mit seiner Familie in Tilburg im Süden des Landes feiern. Traditionell begehen die Niederländer den „koningsdag“ mit Volksfesten und Flohmärkten. Ein TV-Interview aber gibt der Monarch fast nie.

In dem über 70 Minuten dauernden Gespräch, das zwei niederländische TV-Sender am Mittwochabend ausstrahlten, wollte sich der König den Zuschauern als Person zeigen, wie er in dem in seinem Landsitz bei Den Haag aufgenommenen Gespräch sagte. Die Zuschauer sollten sehen: „Wer ist der Mann, der 50 ist und sich wie 30 fühlt.“

Willem-Alexander, der nun seit vier Jahren das Staatsoberhaupt der Niederländer ist, beschrieb sich als emotional, schlagfertig und fordernd. Seine Pubertät war eine schwierige Zeit, räumte er ein.

Er habe in seinem Leben „viele Fehler gemacht und Grenzen überschritten“, sagte er. Als Beispiel nannte er ein „wildes Leben“ als junger Mann. Doch auf diese Weise habe er sich selbst sehr gut kennengelernt. Heute rät er seiner Tochter Amalia, der 13-jährigen Kronprinzessin: „Lern dich gut selbst kennen.“

Ein großer Schmerz war für den König der Tod seines Bruders Friso vor vier Jahren. Der Prinz war nach einem Skiunfall nicht mehr aus dem Koma erwacht. „Das ist eine Narbe, die nie heilen wird“, sagte er mit Tränen in den Augen. In dieser Zeit erlebte der König, wie seine Mutter Beatrix sich veränderte. „Ich sah, was mit einer Mutter geschieht, wenn sie ein Kind verliert.“

Sehr ergreifend sprach Willem-Alexander über seinen Vater. Bis zu seinem Tod 2002 habe Prinz Claus sich als Deutscher gefühlt und mit der deutschen Schuld am Holocaust gerungen. „Der Zweite Weltkrieg beschäftigte ihn immer.“ Claus, der auch an Depressionen litt, habe sich „mitverantwortlich“ für den Holocaust gefühlt.

Mit viel Humor und Wärme sprach Willem-Alexander auch über sein Familienleben mit den drei Töchtern Amalia, Alexia und Ariane sowie seiner Frau Máxima. „Ihr habe ich schließlich alles zu verdanken.“